Bitcoin

389 Bitcoin

Da Sepp schaugg mit Sorge auf seine Finanzen,
er hod des G’füh, dass’n die Banken pflanzen!
Es gib koane Zinsen, die Rent’n stagniascht,
wos zu ona Frustration beim Sepp’n fiascht.

Vo da Regierung is ja a nid vüh z’daboaten,
vou den Woihn woin’s oiwei Göd auf die Renten loaten,
is owa wia bein Eichenhoflift, wo’s da an Osch aufhoatzt,
weascht owa schnoi wieda koid, boidst a boisl boat’st!

Er geht zu oana Veronstoitung vo nan Finanzberoter,
de helfen eam, die Hoffnung hot er,
roden eam, er soit Bitcoin’s kaffen – unbedingt!
Wei des zum Reichtum fiascht und so vüh bringt.

Er hebb s’gonze Göd o vo da Bank und dräng sie fie,
kafft Bitcoins und plattelt s’Borgoid hie,
er kriag an Zeddel, do weascht’z Weiwi schaugn!
Jetzt weand’s reich, hommb ausg’sorgt, des tuat eam taugn!

A Boisei geht’s steil bergauf mid die Finanzen,
dauascht nid long, da Sepp moand sie woind’n pflanzen,
des Konto weascht oi Tog weniger, es is ois weck,
sie send auf oamoi orm, er kriag an Schreck!

Di TIWAG-Rechnung, die Ortswärme owa a des Essen,
fie nix glong’s Goid, des kust vagessen!
Die Briaf mid die Rechnungen mochen’s nimma auf,
sie kemmand in a Schochtl mit an Decki drauf.

Auf oamoi leit’s, sie hommb eana an Exikuta g’schickt!
Er stöht sie fie, mecht eichakemma, da Sepp der nickt.
Da Fernseher, da Radio, owa a da Schmuck,
iwaroi pickt da Kuckuck drauf, d’Lisi hoit die Tränen z’ruck.

Sie frog, ob a an Kaffee mecht, im scheen Gschirr aus Gmunden,
zack, do hod a scho wieda wos zun Pfänden g’funden!
Des glong ois leida nid, er muas vermutlich no amoi kemma
und a poor Sochen ois Pfand mitnemma.

Die zwoa sand vazweifid, wissen nid wias weidageht!
A Leben mit so an Schuidenhaufen, des is bled!
Vor oim, dass no nid gnuag is, dass a no oamoi kimmb,
mocht’d Lisi zornig, drum sogg sie bestimmb:

„Doscht moggst owa scho amoi die Zähn’d zoagn, mecht i sogn!
Warum soind’n mir den gonzen Schmorrn aloanig trog’n!“
„Na, wenn da Exikuta kimmb, zoag i eam mei Biß gonz sicha nid,
siest pickt er a Kuckuck drauf und nimm’s womigla mid!“

Zusammenfassung

389 Bitcoin
Gedicht März 2019

Von einem, der seine Rente aufbessern will, aber Gaunern aufsitzt und alles verliert

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Der Sepp schaut mit Sorge auf seine Finanzen,
er hat das Gefühl, dass ihn die Banken veräppeln!
Es gibt keine Zinsen, die Rente stagniert,
was zu einer Frustration beim Sepp führt.

Von der Regierung ist ja nicht viel zu erwarten,
vor den Wahlen wollen sie immer Geld auf die Renten leiten,
ist aber wie beim Eichenhoflift (Sessellift mit Sitzheitzung), wo es die den Hintern aufheizt,
wird aber schnell wieder kalt, wenn du ein wenig wartest!

Er geht zu einer Veranstaltung von einem Finanzberater,
die helfen ihm, die Hoffnung hat er,
raten ihm, er soll Bitcoin's kaufen - unbedingt!
Weil das zum Reichtum führt und so viel bringt.

Er hebt das ganze Geld von der Bank ab und drängt sich vor,
kauft Bitcoins und blättert das Bargeld hin,
er bekommt einen Zettel, da wird sein Frau schauen!
Jetzt werden sie reich, haben ausgesorgt, das gefällt ihm!

Eine Zeit lang geht es steil bergauf mit den Finanzen,
dauert nicht lange, der Seppt glaubt, sie wollen ihn veräppeln,
das Konto wird alle Tage weniger, es ist alles weg,
sie sind auf einmal arm, er bekommt einen Schreck!

Die TIWAG (Strom)-Rechnung, die Ortwärme, aber auch das Essen,
für nichts reicht das Geld, das kannst du vergessen!
Die Briefe mit den Rechnungen machen sie nicht mehr auf,
sie kommen in eine Schachtel mit einem Deckel darauf.

Auf einmal läutet es, sie haben ihnen einen Exekutor geschickt!
Er stellt sich vor, möchte hereinkommen, der Sepp der nickt.
Der Fernseher, der Radio, aber auch der Schmuck,
überall pickt der Kuckuck (Pfandmarke) darauf, die Lisi hält die Tränen zurück.

Sie fragt, ob er einen Kaffee möchte, im schönen Geschirr aus Gmunden,
zack, da hat er schon wieder was zum Pfänden gefunden!
Das reicht leider nicht, er muss vermutlich noch einmal kommen
und noch einmal ein paar Sachen als Pfand mitnehmen.

Die beiden sind verzweifelt, wissen nicht wie es weitergeht!
Ein Leben mit so einen Schuldenhaufen, das ist blöd!
Vor allem, dass es noch nicht genug ist, dass er noch einmal kommt,
macht die Lisi zornig, darum sagt sie bestimmt:

"Da kannst aber schon einmal Zähne zeigen, möchte ich sagen!
Warum sollen wir den ganzen Schmarrn alleine tragen!
"Nein, wenn der Exikutor kommt, zeig ich ihm meine Zähne sicher nicht,
sonst pickt er den Kuckuck darauf und nimmt die womöglich mit!