Christbaam suachen

360 xmas 2017

„Weihnachten wie es früher war“ – da noie Trend,
mit Keksbochen, Rachengeh, wias bei ins jeda kennt.
Aufs Christkind boaten, in die Metten geh,
des is nid nur fie die Fremben schee!

Da Karl-Gustav hod a Ferienwohnung g’suacht
und bein Huwabauern iwa Weihnachten buacht.
Er hofft, die Kinda kennand im Stoi zuschaun
mit an Wuzel Schnee zu Schneemonn bauen.

A Iwarroschung gibbs! Wei’s fünf Tog buachen:
Sie derfen sie soiwa im Woid an Christbam suachen!
Des is bärig, worm einpocken des is gscheit,
die zwoa Buam und da Votta hommb a große Freid!

A Becki kriangs, an Fuchsschwanz und a Stricki,
nocha pfnasen an Woid auffi, wei do is sticki!
Sie schmeissen Schneeboin auf die Baam,
hoffen, dass d’Lawin auf den onan ochakam.

Sie kriachen ummadum, kinnand sie nid entschliaßen,
send auf und auf voi Schnee vom Ummaschiaßen,
die Sunn is fost scho hinta die Berg vaschwunden,
sie wissen oiwei no nid, wöchan Baam das nemma kunnten.

„Kommt Kinder, meine Finger sind ganz steif!
Die blöden Christbäume sind ja noch garnicht reif!
Der Huberbauer, der sollte sich was schämen,
jetzt müssen wir Christbäume ohne die bunten Kugeln nehmen!“

Zusammenfassung

361 Christbaam suachen
Gedicht Weihnachten 2017

Von einem Wissensdefizit eines Städters

Bild Kurt Pikl (Acryl 40 x 30 cm)

Type: Weihnachten

Beschreibungen und Ausdrücke

"Weihnachten wie es früher war" - der neue Trend,
mit Keksbacken, Weihrrauch, wie es bei uns jeder kennt.
Auf das Christkind warten, in die Christmette gehen,
das ist nicht nur für die Gäste schön!

Der Karl-Gustav hat eine Ferienwohnung gesucht
und beim Huberbauern über Weihnachten gebucht.
Er hofft, die Kinder können im Stall zuschauen
und auf eine Menge Schnee zum Schneemann bauen.

Eine Überraschung gibt es! Weil sie fünf Tage buchen:
Sie dürfen sich selbst im Wald einen Christbaum suchen!
Das ist toll, warm einpacken ist gescheit,
die beiden Buben und der Vater haben eine große Freude!

Einen Schlitten bekommen sie, eine Fuchsschwanz-Säge und einen Strick,
dann schnaufen sie in den Wald hinauf, weil es ist steil!
Sie werfen Schneebälle auf die Bäume,
hoffen, dass die Lawinen auf die anderen herunterkommen.

Sie kriechen herum, können sich nicht entschließen,
sind auf und auf voll Schnee vom Herumschießen,
die Sonne ist schon fast hinter dem Berg verschwunden,
sie wissen immer noch nicht, welchen Baum sie nehmen könnten.

"Kommt Kinder, meine Finger sind ganz steif!
Die blöden Christbäume sind ja noch garnicht reif!
Der Huberbauer, der sollte sich was schämen,
jetzt müssen wir Christbäume ohne bunte Kugeln nehmen!"