Glick ku ma leana

358 Wildalm

Glick ku ma leana! Des hu i neilich g’lesen,
des is des Ergebnis bei an Doktatreffen g’wesen!
Des Dopamin und des Seradonin – es is ois so  kompliziascht
und wos da bei ins im Hirnkastl in passiascht.

Es geht nid, dass ma an gornix denken ku,
auf des auffi, fong i a wenk zun Trochten u:
Mia miassen jo iwaroi dabei sei, wo da Raach aufgeht,
dabei weascht insa Soih kronk – und des is bled.

Danaxt san ma vo da Bichioim zur Wüdoim gonga,
hod eigentlich wia a normale Wonderung u’gfonga,
voun Gebra kimmst aussa zwischen die Baam,
vou mir der Oimboden, i ku die Schönheit gornid glabn!

D’Moosbeestauden brennand rot wia Feia,
woas des no nia so schee wia heia!
Die Herbstsun, die sonft ochastroiht,
dazwischen leichten bunte Baam im Woid.

Die ohrenbetäubende Ruah ligg in da Luft,
dazwischen vo die Tonnabaam der Duft,
es weascht nix g’red, bleibn oafach steh,
i hu direkt Pipi in die Augn – es is so schee!

Boid i ummischau auf die onare Seit von Toi,
iwaroi brennand die Berg, des gleich Büd no amoi.
Die letzten Schmettaling dia ummafliang
und schaung, dass no amoi an Nektar kriang,

a kloas Bachei spring iwa die runden Stoa,
roade Granggeln vastecken si gonz kloa,
irgendwa spiad ma, da Summa der is vie!
I mog an Herbst so gean, is die scheenste Zeit fie mi.

Auf da Wüdoim a wenk niedasitzen,
ma sicht die Tauern mit die weißen Spitzen,
oafoch a wenk nemmanonda hucken,
die milde Sun mocht’s Leiwi trucken.

I moa des is, wia sie s’Glick fie mi definiascht,
boid ma die Liab zu insra Hoamat g’spiascht!
Boidst nocha no ebban host zun Ummiglonga,
kuast oafoch d’Augen zuamochen und a s’Trama u’fonga.

Zusammenfassung

359 Glick ku ma leana
Gedicht Dezember 2017

von einer wunderschönen Wanderung von der Bichlalm zur Wildalm

Type: Gefühl

Beschreibungen und Ausdrücke

Glück kann man lernen - das habe ich neulich gelesen,
das ist ein Ergebnis bei einem Dokortreffen (Kongress) gewesen!
Das Dopamin und das Seratonin - es ist alles so kompliziert
und was da bei uns im Gehirn passiert.

Es geht nicht, dass man an garnichts denken kann,
auf das hinauf, fang ich ein wenig zum Nachdenken an:
Wir müssen ja überall dabei sein, wo der Rauch aufgeht,
dabei wird unsere Seele krank - und das ist blöd.

Neulich sind wir von der Bichlalm zur Wildalm gegangen,
hat eigentlich wie eine normale Wanderung angefangen,
vor dem Gebra kommst du heraus zwischen den Bäumen,
vor mir der Almboden, ich kann die Schönheit garnicht glauben!

Die Heidelbeerstauden brennen rot wie Feuer,
weiß das noch nie so schön wie heuer!
Die Herbstsonne die sanft herunterstrahlt,
dazwischen leuchten bunte Bäume im Wald.

Die ohrenbetäubende Ruhe liegt in der Luft,
dazwischen von den Tannenbäume der Duft,
es wird nichts geredet, bleiben einfach stehen,
ich habe direkt Tränen in den Augen - es ist scho schön!

Wenn ich hinüberschaue auf die andere Seite vom Tal,
überall brennen die Berge, das gleiche Bild nocheinmal.
Die letzten Schmetterlinge die herumfliegen
und schauen, dass sie noch einmal einen Nektar bekommen,

ein kleines Bächlein springt über die runden Steine,
rote Preiselbeeren verstecken sich ganz klein,
irgendwie spürt man, der Sommer ist vorbei!
Ich mag den Herbst so gerne, ist die schönste Zeit für mich.

Auf der Wildalm ein wenig niedersitzen,
man sieht die Tauern mit den weißen Spitzen,
einfach ein wenig nebeneinander sitzen,
die milde Sonne macht das T-Shirt trocken.

Ich glaube das ist's, wie sich Glück für mich definiert,
wenn man die Liebe zu unserer Heimat spürt!
Wenn du dann noch jemanden hast zum Hinübergreifen,
kannst du einfach die Augen schließen und zu träumen anfangen.