Guggug

349 Guggug

Danaxt bi i an Woid spaziangonga,
do hod da Guggug as Schrein u’fonga.
Ma sog jo, dass s’Goid nid ausgeht, boid a schreit,
i greif z’rugg auf’n Gödbeidl, damit do nix feid.

Eigentlich is a jo a Sauhund, kust’n nid onascht nenna,
wei die Gschicht vo eam weascht jo sicha kenna:
Is zfaui, dass a soim auf sein Nochwuchs schaut,
und seine Oar bei die Nochborn o’leg und o’haut.

Sei foasta Nochwuchs nimmb si ois wos a daglong!
Bis a die Pippei vo seine Ziachötan aussischmeissen u’fong!
Nocha huckt da aloa in, an Schnowi aufgrissen,
mecht oiwei no mehr und ois ohne schlecht’s Gwissen.

Mia deaf’n owa nid g’scheit sei – mia mochen’s jo gleich,
das ma dia in da dritten Woid aussaugn des is jo nid neich!
A bei ins schamb si koana, dass dia sterben miassen,
und fie insan Reichtum und die Gier vo ins biassen!

A durch insa Schuid weand dia Orma aus’n Nest vadräng,
wos a mit dem vo ins ruinierten Klima zommhäng,
sie miassn fie insan Reichtum buggeln, es is zun Schaama,
a jeda kennt die G’schichten – owa wos konkret damma?

Nur bein Woffen liefan, do send ma fix!
Boids ins um Hüf beddeln, do hear ma nix!
An des denk i, boid i an Guggug schreien hear,
nua gor so froh wea i bei dia Gedanken nid mehr!

Zusammenfassung

349 Guggug
Gedicht Juli 2017

Ein Vergleich mit unserer Mentalität, Verantwortung und Bemühen abzuschieben

Type: nachdenklich

Beschreibungen und Ausdrücke

Neulich bin ich im Wald spazieren gegangen,
da hat der Kuckuck zum Schreien angefangen.
Man sagt ja, dass das Geld nicht ausgeht, wenn er schreit,
ich greife zurück auf die Geldtasche, damit das passt.

Eigentlich ist er ja ein Sauhund, könntest ihn nicht anders nennen,
weil die Geschichte von ihm wirst du ja sicher kennen:
Ist zu faul, dass er auf den eigenen Nachwuchs schaut,
und seine Eiger beim Nachbarn ablegt und abhaut.

Sein feister Nachwuchs nimmt sich alles was er erwischt!
Bis er die Kücken von seinen Zieheltern hinauswerfen anfängt!
Dann sitzt er alleine drinnen, den Schnabel aufgerissen,
möchte immer noch mehr und alles ohne schlechtes Gewissen.

Wir dürfen aber nicht gescheit sein - wir machen es ja gleich,
dass wir die in der dritten Welt aussaugen, das ist ja nicht neu!
Auch bei uns schämt sich keiner, dass die sterben müssen,
und für unseren Reichtum und die Gier von uns büssen!

Auch durch unsere Schuld werden die Armen aus dem Nest gedrängt,
was auch mit dem von uns ruinierten Klima zusammenhängt,
sie müssen für unseren Reichtum schuften, es ist zum Schämen,
ein jeder kennt die Geschichten - aber was konkret tun wir?

Nur beim Waffenliefern, da sind wir fix!
Wenn sie um unsere Hilfe bitten, da hören wir nichts!
An das denke ich, wenn ich den Kuckuck schreien höre,
nur gar so froh werde ich bei diesen Gedanken nicht mehr!