Vawexeln

Krippe_klein

Solongst a kloas Kind bist, is ois unbeschweat,
do g’freit ma si, boids Weihnacht wead.
Die Ötan woid vo Dir die Winsch dafrogn,
die’s nocha an Christkind weidasogn.

Mit’n Schuigeh weand die Ansprüch gressa,
da vasteht ma des Konzept vom Leben bessa,
boid da Oane wos hot, wos Dir no feid,
muast’s an Christkind schreiben, damit’s des geit!

In da Pubertät is die Zeit nid leicht!
Die Winsch so groß, dass Goid nid reicht,
Gwond, Schuach, a cools Handy zun Telefonian,
an Christkind schreibn, brauchst nit prowian!

Auf oamoi siggst die Briaf, gonz ungelenk,
in denen DEINE Kinda bitten um a G’schenk!
Mit Engei drauf und goidne Stean,
an de Zeit erinnert i mi sovüh gean!

Boids Gleggei leit, die Tür aufgeht,
genau des Gschenk donn untam Christbaam steht,
voi Ungeduid no Stille-Nacht singa,
und nocha zu die Paktln springa.

Boid jeda nocha woas, wo die Gschenk herkemmand,
und mia ins untan Christbaam in die Arme nemmand,
die Zeit bleib steh, do soidst stad sei kinna!
Do stehst do und g’spiast wia die Zachei ocharinna!

Klotzenbrot essen, Keschzen u’zinten,
is oiwei schee, boid ma ins am Tisch zommfinten.
Die Arm ummschlinga, d’Liab in d’Augn segn
und wissen, dass dia, di Du moggst, a die gern megn.

Vorlauta scheene Gedanken bi i a wenk vom Thema o’kemma,
jetzt muas i decht no gach an Zettel nemma,
i bi jo a wenk kinnisch, des soid a so bleibn,
i muas jed’s Johr an Christkind a Briafei schreibn:

“ A dick’s Bankkonto und an schlanken Körpa soids next’s Johr o’geben,
dazua vüh G’sundheit – dann häd i ois fie a schees Leben!
Tua die bein Lesen konzentrian, des wa mei Bitt,
wei wennst die zwoa Winsch wieder vatauscht, donn bin i z’ritt!“

 

Zusammenfassung

311 Vawexeln
Gedicht Dezember 2015 (Weihnachten)

eine Geschichte über das Schreiben von Briefen an das Christkind
mir ist bewußt, dass der Josef eigentlich keinen Heiligenschein haben soll - aber wenn man bedenkt, dass er das Kind seiner Lebensabschnittpartnerin wie sein eigenes liebt obwohl nicht einmal die Mutter weiß, wie es zustandegekommen ist, wie er sich abmüht, die Familie zu registrieren, ein Notquartier zu finden und sich Sorgen um seine Familie macht, gebührt ihm glaube ich schon ein Heiligenschein!

Type: Weihnachten, witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Solange du ein kleines Kind bist, ist alles unbeschwert
da freut man sich, wenn es Weihnacht wird
die Eltern wollen deine Wünsche erfragen
die sie dann dem Christkind weitersagen.

Mit der Schulzeit werden die Ansprüche größer
das versteht man das Konzept des Lebens besser
wenn der Andere was hat, was einem selber fehlt
muss man dem Christkind schreiben, damit es das bringt.

In der Pubertät ist die Zeit nicht leicht!
Die Wünsche sind groß, dass das Geld nicht reicht,
Kleidung, Schuhe, ein cooles Handy zum Telefonieren,
dem Christkind schreiben, brauchst du nicht probieren.

Auf einmal siehst du die Briefe, ganz ungelenk
in denen Deine Kinder bitten um ein Geschenk
mit Engeln darauf und goldenen Sternen
an diese Zeit erinnere ich mich gerne.

Wenn das Glöckchen läutet, die Tür aufgeht
genau das Geschenk dann unter dem Christbaum steht
voll Ungeduld noch Stille-Nacht singen
und dann zu den Päckchen hinspringen.

Wenn dann jeder weiß, wo die Geschenke herkommen
und wir uns unter dem Christbau in die Arme nehmen
steht die Zeit still, da sollst du still sein können
da stehst Du da dann und spürst wie die Tränen herunterrinnen.

Klotzenbrot essen, Kerzen anzünden
ist immer wieder schön, wenn wir uns beim Tisch zusammenfinden
Die Arme umschlingen, die Liebe in den Augen sehen,
und wissen, dass die, die man selber mag, auch dich gern mögen.

Vorlauter schönen Gedanken bin ich ein wenig vom Thema abgekommen!
Jetzt muss ich doch noch rasch einen Zettel nehmen,
ich bin ja ein wenig kindisch, das soll aber so bleiben,
ich muss jedes Jahr dem Christkind ein Briefchen schreiben!

"Ein dickes Bankkonto und einen schlanken Körper soll es nächstes Jahr abgeben,
dazu viel Gesundheit, dann hätte ich alles für ein schönes Leben!
Konzentriere dich bitte beim Lesen, das wäre meine Bitte!
Weil wenn Du die beiden Wünsche wieder verwechselst, bin ich sauer"