Page 47 - Hoangascht_2010
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Da Briaf an’s Christkind Die Lisi schaut auf den Briaf ans Christkind – a wenk mit Neid, denkt sie – schod dass des nur fie di Kinder geit! Oamoi no – nur omoi mecht i no so an Wunsch hom derfen! dafie tat i ois wos i hu in die Waagschoin werfen! Nocha geht’s ins Bett – noch a poormoi Umdrahn schloffat‘s ein, die worme Tuchant is hoit fein, auf oamoi – sie woas nit tram’s oder is die Realität - sicht’s wia oana vou ihrer Bettstatt steht! "Die Dreifaltigkeit ist überall – wir haben Dein Fleh‘n vernommen, drum bin ich heute zu Dir gekommen - was wär‘ Dein Wunsch ans Christkind? – nur Mut vielleicht kann ich den erfüllen – das wär‘ doch gut!" "I mecht nur wissen, wia long derf i no leben! Kunnt‘st ma da vielleicht an schnoin Tipp o' geben?" „In meinem dicken Buch kann ich ganz deutlich lesen: 40 Jahre, 3 Monate, 2 Tage - das wär‘ dein Wunsch gewesen!“ Weck is a – d’Lis spring auf, nimmb an Block, rechnet und kimmb gach drauf: Do häd i ja guad die Hoifte no vou mir! Sie kimmb vor lauter Eifer schiaga aus’n Gschier! I fong no amoi a nois Leben u – do muas wos passiern! I fong glei morgen u, des ois zun Organisiern! S’Sparbiachi auflösen – bei de Zinsen is eh gleich, a Bauspara weascht fällig – damit wead ma nit reich. An Busen liften, an Osch osaugn, die Nasen richten, d’Foitn weck – da wean‘s oi schaugn! Weck mit’n Diandlgwandl, die Jeans gonz eng, die Haar oi Forbn, da Schnitt vawegn. 45