Awa weascht's

hahn1

Da Goggel mit sein Federkleid
der is da Scheenste weit und breit!
Die Henn danebn is unscheinbor,
derfnd bein Bruatn nit auffoin – eh gonz klor!

Da Pfau is no scheena – woas nit wia bled a tat
boid er bein Boizn sei Radl draht.
Bei seine Weiwin glabbst’s gornit gern,
dass die so unscheinbar zu eam kearn!

An Fruahjohr – boid’s wida wärma wearscht,
awat’s die kloan Dianei aus – so wias si kearscht!
Koa Anorak mehr, koa Haubn vadeckt die Pracht,
ma sicht wida ois, wos ins Mandleit so glücklich macht!

Des zun Betrachtn wor mir wichtig!
Jo – bei ins Menschen lafft des richtig!
I bi so froh und des is gwies
dass bei in’s onascht wia bei die Goggel is!

Zusammenfassung

89 Awa weascht's

eine philophische Betrachtung und ein Loblied auf die netten Mädchen. Ich bin ja froh, dass es bei uns Menschen anders (herum) ist

Type: philosophisch, witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Goggel = Gockelhahn
Bruatn = Brüten
bled er tat = blöd er sich anstellt
bein Boizn = bei der Balz
Weiwin = Weiber (Mehrzahl)
glabbst = glaubst Du
khearn = gehören
weascht = wird
awat's = appert es
sicht wida ois = sieht wieder alles
Manda = Männer
onascht = anders