Domnestiziert

wildsau

Hommb inse Urururahn a Bratl woin,
homms miassn si a Wütsau hoin.
Wor gfährlich zu ders’n Zeit an finstan Woid!
Fü wüds Viech, oft grausig noss und koid!

Der Urmensch hot an wenk tracht und gschaut,
wias oafacha geht – oft hot a si an Fakistoi baut.
Hot si a Fakisau gfong, hot an Tirggn ubaut,
das an Faki nix ogeht – da hot da fest gschaut.

Vo doscht weck hot’s gnuag Bratln gebn!
A Gsoichs und Wischt – mei wor des a Lebn!
Fin Stammtisch mit d’Freind wor auf oamoi Zeit,
die Idee mit‘m Faki– de war gscheit!

An Fruajahr – und ganz bsonders oft an Mai,
kimmb oi hundsgebut a Hochzeitspaarl vorbei.
Boid i so sich, wias verliabe Blick si schenken,
Muas is komischerweis an mein Fakisau-Gschicht denken.

Zusammenfassung

07 Domestiziert

ein boshaftes Gedicht zu einer Hochzeit

Type: boshaft, rustikal, witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Bratl = Schweinsbraten
Wütsau = Wildschwein
wüd = wild
noss = nass
wenk = ein wenig
tracht = nachgedacht
oafacha = einfacher
Fakistoi = Schweinestall
Fakisau = Mutterschwein
Tirggn = Mais
ubaut = angebaut
doscht = dort
Gsoichs = Geselchtes
Wischt = Würste
zfonga = zu fangen
hundsgebut = jeden Moment
boid = wenn