Glick

Glick

Glick is, boid mi a Kind ulocht
und um mein Finga a kloas Fäustei mocht.
Zuaschaugn, wia si junge Leit bemiahnd,
dass a onständigs Leben fiahnd.

Glick is, boidst ebban host, der zu dir steht,
a boid’s da amoi nit guad geht,
der mit dir locht und dein Hond oafach so nimmb,
wonnst die valossen kust – egal wos kimmb.

Glick is, boidst auf ona Wiesen liggst
und die gonze Schönheit insra Hoamat siggst,
sie die Sunn mid’n Newi otauscht
und neben dir a kloas Bachei rauscht.

Glick is, boid da Dokta sog, dass nit z’weit feit,
dass ois normal is, dass nix Bsunas geit.
Dass der Kontostond krod soweit stimmb,
dass bein Bankomat owei no was aussakimmb.

Glick hot ja nur wenig mit‘n Reichtum z’toan!
Gonz onascht wia die meisten Menschen moan
und vüh Leit vüh z’spad draufkemma:
Du muast an onan nur a poor Winsch wecknemma!

Boid ma s’Glick oi so vazweifid suachen
und dabei nix wia s’Goid zommruachen,
war guad, won ma fria gnuag dru denken:
Bleibn tuat nur des, wos ma in insan Leben vaschenken.

Zusammenfassung

221 Glick 2012

Überlegungen zu Alternativen zur Gier und Unersättlichkeit

Type: philosophisch

Beschreibungen und Ausdrücke

Glick = Glück
boid = wenn
ulocht = anlacht
kloas Fäustei = eine kleine Faust
bemiahnd = benühen
faihnd = führen
ebban host = jemanden hast
oafoch so = einfach so
valossen kust = verlassen kannst
liggst = liegst
die Sunn = die Sonne
mid'n Newi = mit dem Nebel
otauscht = abtauscht
nit z'weit feit = nicht weiter schlimm ist
nix Bsunas = nichts Besonderes
geit = gibt
krod soweit = gerade soweit
onascht = anders
moan = meinen
vüh Leit = viele Leute
vüh z'spad = viel zu spät
an onan = dem anderen
poor Winsch = paar Wünsche
wecknemma = wegnehmen
verzweifid = verzweifelt
zommruachen = zusmmengeiern
frai gnuag = früh genug
dru denken = daran denken
in insan = in unserem