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Kasettlweiwaleit Am 15. August is wieda Frautog g‘wen, in da Kirch hot ma den gonzen Gemeinderot g’segn, die Mandaleit in Lederhosen und an Schützenhuat, mia g‘foin hoid insre Kassettlweibaleit so guad! Da Kassettlhuad schee goidbestickt, mit’n goidane Pfotschei! Es is ja gschickt: Do woas glei, de is vaheirat do geht nix mehr do moggst di zruckhoitn, siest kriagst a Gscher! An Woihstand kust an da Kropfkedn kenna! Aus Goid, mit Edelstoa, a jede is no scheena! Uhrkettn, Ohrringln, Seidentiachi – oafach schee, so sicht ma’s noch da Kirchn herauss‘n steh. Die Zenzi is friara aussa und ligg auf da Lauer, vasteckt si beim Familiengrob hinta da Friedhofsmauer und boad, bis die Huwabeirin aussakimmb, ma sicht, sie plant wo’s, das wos nit stimmb! „Huwabeirin, guad das i di heit trief!“ Die Zenzi die foische, hebb an Kopf a wenk schief. „Danaxt siech i Dein Sepp bein Wiascht gonz eng umschlunga, der hot mit da Koinarin a G’spusi hu den Eindruck gwunga!“ „An Woid ausst hu in mit oana Deitschn g‘segn! Er auf ihr drauf, des is gonz eindeutig gwen! Eigentlich soidst Du des jo gornit wissen!“ Sogg's gonz hintafotzig und locht gonz gschissen. Die Huwabeirin bleib gonz g’fosst: „Donkschee, dass‘d mi do eing‘weicht hosst! Der Saubeidl hot mi scho so oft b‘schissen I woas a wonn, woas mit wem - nur mit wos, tat i gern wissen!“ 34
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