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Der Fingertrick

„Mei, host du a schee’s Aquarium!
Do schwimman’d so vüh scheene Fisch herum,
mit große Flossen, wie Seidenschal,
des is wundavoll, des gfoid ma total!”
“Jo – des is mei Hobby – i pfleg des scho a poor Johr,
ois so in Schuss hoiten is vüh Orweit – des is klor!
Owa i hu mi damit auseinanderg'setzt, mach des genau,
kimm her i zoag da wos, huck di her und schau!“
„Boid i mit’n Finger hin- und herfohr – gonz konzentriascht,
foig’n ma die Fisch irgendwann – i find des g'stiascht!
Des zoag, dass der Einfluss mit der Entwicklungsstufen woxt
kust es gern amoi prowian – wenn‘st moxt!“
„I muass eh an Sprung weck – moch da ruhig an Kaffee,
wo’s Zoig z’ find’n is des woast jo eh‘!”
Nachdem ois im Leben a wenk zusammenhäng
merk i, wia si a Vagleich aufdräng:
Es gib auf da gonzen Woid so vüh, die den Fingatrick probian,
brauxt die ja nur umschauen – des kust iwaroi gspian!
Vazöhn ins, dass nur des Beste fie ins woin,
dawei si si nur den Vorteil fie ea soim aussahoin!
Kimm is zruck ins Zimma – mi zreissd’s fost vor lauter Lochen:
im Wossa in die Fisch, die s’Moi auf und zu mochen!
Mei Gast huckt voan Aquarium – ma sicht’n schnappen,
wia bei die Fisch geht auf und zua sei Pappen!
I hu mei gonz Leben vasuacht, der mit dem Finger z’sei!
Wor nit oiwei oafach, wonn’s geling is fei!
Es tuat guat, sie vo Zeit zu Zeit zu’n wehren, des is gwies
a wonn’s miasehlig und adiam a g’fährlich is!

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