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Ehe für alle
Des Fernsehn und die Zeitungen sind voi damit g’wesen,
ma ku iwaroi vo da „Ehe für alle“ lesen.
De güd ja in Österreich seid’n neuen Johr,
fie die Betroffenen weand damit vüh Träume wohr!
„Opa, wos hoast des? ros is den da noi?
Die Zeidunga sind ja mid dem Thema voi!
Du und die Oma, da Papa mit da Mama,
es wüh jo koana des Glick in der Ehe vasamma!“
„Es gibb Frauen, die nua onare Frauen lieben kennand.
Des is, wos mia a „lesbische Liebe“ nennand.
Wenn Männer nua Männer lieben, jo, des gibb’s a,
donn is des des, wos in unserer Umgangsproch a Schwula waa!
Dass Homosexualität a Kronkheit ist, des is nid wohr,
is genetisch bedingt, wia rote Hoor!
Send owa nid amoi 30 Länder auf das Wöd, die des vastehnd,
kinnand stoiz sei, dass d’Österreicha den richtigen Weg gehnd.
So a Leben woor nid oafoch, d’Leit hommb schief g’schaut,
send g’stroft won, koana hod sie sei Liab zoagen z’traut.
Is heit Gott-sei-Donk onascht, darüber bin i froh
und jetz derfens a heiraten, des is a guad so!“
Ma siecht, da Hansi muass die Information vadauen,
is konzentriaschd, muas auf’n Plafont auffischauen,
auf oamoi draht er si um, huckt si bein Opa auf’n Schoß,
donn leg a mit der Frog, die eam beschäftigt los:
„Opa, ich moa i hu des vastonden, owa oa Frog häd i decht:
Send oi Adler schwul? Des is, wos i gean wissen mecht!“
„Jo Bua, wia kimmst denn do jetz auf so a Idee?
Sog ma, wo host des her, damit i die Frog vasteh!“
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