Alufolie

523 Alufolie

Mia send auf die Bassgeiger-Oim fruahstuck‘n gonga,
do kunnt i jo glei zun Schwärma u’fonga!
Da Koaser, die Londschoft, auf da Wiesen die Kia,
no scheena kunnt’s nid sei, des denk i mia!

Nocha kimmb des Breddl, mit Kaas und Wuscht,
Kaffee,  woos Siaß und a poor Saftl fien duscht,
des Brot soiwa bochen, ma, is des guad,
Marmeladen, a Eierspeis wo a an Speck eichituat.

Mia lossen in’s guadgeh, des is ois so fei,
adiam amoi muass so a Luxus sei!
Do siech i auf’n Nochbortisch wia’s diskutian,
es is no vüh do, wia’s es aufteiln prowian,

nutzt owa nix, des Angebot is oafach z’groß,
es geht si nimma aus, zu eng is die Hos!
Da Köhna is deanstla, hod die Lösung parat,
sogg, dass a oafoch ois in a Alufolie tat!

Do send’st oi z’frieden, es weascht zun Zoihn,
so homms spaada a no wo’s Guad’s und vor oin,
des is a guad a fie die „Nachhaltigkeit“,
es weascht nix weckg’schmissen und des is g‘scheit!

Des waa‘s! Boidst’s Angebot nimma dapockst,
dass’d oafoch noch oana Alufolie froggst,
des Guade einpocken – des waa die Idee
und spaada donn genießen – des waa decht schee!

Mit da Liab geht des leida nid, soidst ois oichischlinga,
des Renna is owa moastens nid zun gwinga,
so lond donn vüh am Sondermüll, des is hoid schod,
boid ma koane rosaroden Brühn mehr zun Durchschauen hod!

Bei da Liab is wia bei an Voibod, do is a richtig,
dass’d bein Eilossen sorgsam bist, krecht worm is wichtig,
an guaden Duft da Zufriedenheit dazua, donn bist entsponnt,
d’Liab oiwei schee wormhoit’n, priafen mit der Hond,

a scheene Musi, woos Guades zun Trinken,
do kust donn in deine Lebenstraam vasinken.
Des is, woos in koa Alufolie passt und  keascht,
dafie ku’st inbleim, a boidst a wenk schrumpelig weascht!

Zusammenfassung

523 Alufolie
Gedicht Monat September 2024

Assoziationen beim Anblick einer eingepackten Jause

(Bild generiert KI)

Type: Liebesgedicht

Beschreibungen und Ausdrücke

Wir sind auf die Bassgeiger-Alm (St. Johann in Tirol) Frühstücken gegangen,
da könnte man ja gleich zum Schwärmen anfangen!
Der Kaiser(Gebirge), die Landschaft, auf der Wiese die Kühe,
noch schöner könnte es nicht sein, das denke ich mir!

Dann kommt das Jausen Brett, mit Käse und Wurst,
Kaffee, etwas Süßes und ein paar Säfte für den Durst,
das Brot selbst gebacken, das ist so gut,
Marmeladen, eine Eierspeise wo er einen Speck hinein gibt.

Wir lassen es uns gutgehen, das ist alles so fein,
manchmal muss so ein Luxus schon sein!
Da sehe ich am Nachbartisch wie sie diskutieren,
es ist noch viel da, wie sie das aufteilen probieren,

es nützt aber nichts, das Angebot ist einfach zu groß,
es geht sich nicht mehr aus, zu eng ist die Hose!
Der Kellner ist hilfsbereit, hat eine Lösung parat,
sagt, dass er einfach alles in eine Alufolie gibt!

Da sind sie alle zufrieden, es wird zum Zahlen,
so haben sie später auch noch was Gutes und vor allem,
ist das gut für die "Nachhaltigkeit",
es wird nichts weggeworfen und das ist gescheit!

Des wäre es! Wenn du das Angebot nicht mehr schaffst,
dass du einfach nach einer Alufolie frägst,
das Gute einpacken - das wäre die Idee
und später dann genießen - das wäre doch schön!

Mit der Liebe geht das leider nicht, sollst alles hinunterschlingen,
das Rennen ist aber meistens nicht zu gewinnen,
so landet dann viel am Sondermüll, das ist halt schade,
wenn man keine rosaroten Brillen mehr zum Durchschauen hat!

Bei der Liebe ist es wie beim Vollbad, da ist es auch richtig,
dass du beim Einlassen sorgsam bist, die rechte Temperatur ist wichtig,
einen guten Duft der Zufriedenheit dazu, dann bist zu entspannt,
die Liebe immer schön warmhalten, prüfen mit der Hand,

eine schöne Musik, etwas Gutes zum Trinken,
dann kannst du in deinen Lebenstraum versinken.
Des ist was in keine Alufolie passt und gehört,
dafür kannst du drinnen bleiben, auch wenn du ein wenig schrumpelig wirst!