da neiche Pforra

499 da neiche Pforra

Da beliebte Pforrer is in die Renten gonga,
do homm’s noch dreißg Johr zun Suachen u‘g’fonga!
An noien Pfarrer z’finden is heit recht schwaar,
vor oim an Einheimischen z’kriang is woitan raar!

Da Noie is no gonz jung – a gonz a gscheida!
Is weit ummadum kemma, er bring woos weida,
bei Oid und Jung anerkannt und sehr beliebt,
send oi froh, dass wieder an so an netten Pforra gibt!

Fie d’Resi is die Sunndogmess a Pflichttermin!
Sie is a wenk krump, geht owa trotzdem hin,
zeascht beichten und a Keschz u’zinten,
mecht in da Kirchen die persönliche Ruhe finten!

Sie muass ois Witwe leben, scho a gonze Bois,
s’Leben woor nia oafach mid ihr’m Lois,
sie hofft hoid, dass irgendwonn in Himmi kimmb
und dass des, woos da Pforra predig, donn a stimmb!

Ihr Freindin Cilli hoit von Kirchengeh nid vüh!
Suacht ihr’n Herrgott im Kreidagoscht‘n, wenn ma so wüh,
die Resi trifft’s beim Zaun, sie bleib a wenk steh,
a bissei ratschen, d’Leid ausrichten, des is schee!

„Der noie Pfarrer is a gonz a Netter, der is so g’stiascht!
Es is so feierlich, boid a ins durch die Heilige Messe fiascht,
die Predigt, des O’speisen, des mocht ois sovüh Sinn,
dass i noch da Mess oiwei gonz seelig bin!

Moggst nid amoi mitgeh? I namm di gean amoi mid,
do geht da s’Heaschz auf, des glaabat’st nid!
Boid a so selbstbewusst ausststeht, richtig vawegn,
trau die decht, kimm mid, meggst nid Sein segn?“

Bei da Cilli blitzt des Toifi in die Augen auf,
gonz viewitzig sogg’s zur Resi drauf:
„Geh, die Pforra leben decht streng im Zölibat,
i glaab nid, daß a oana oidn Schochtl wia mia Seinigen zoang tat!“

Zusammenfassung

499 dei neiche Pforra
Gedicht Monat Oktober 2023

durch ein Wortspiel ist es zu einem Missverständnis gekommen

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Der beliebte Pfarrer ist in die Rente gegangen,
da haben sie nach dreißig Jahren zum Suchen angefangen!
Einen neuen Pfarrer zu finden ist heute recht schwer,
vor allem einen Einheimischen zu bekommen, ist sehr schwierig!

Der Neue ist noch ganz jung - ein ganz ein gescheiter!
Ist weit herumgekommen, er ist erfolgreich,
bei Alt und Jung anerkannt und sehr beliebt,
sind froh, dass es wieder so einen netten Pfarrer gibt!

Für die Resi ist die Sonntagsmesser ein Pflichttermin!
Sie hinkt ein wenig, geht aber trotzdem hin,
zuerst beichten und eine Kerze anzünden,
möchte in der Kirche ihren persönlichen Frieden finden!

Sie muss als Witwe leben, schon eine ganze Weile,
das Leben war nicht einfach mit ihrem Lois,
sie hofft halt, dass sie irgendwann in den Himmel kommt
und dass das, was der Pfarrer predigt, dann auch stimmt!

Ihre Freundin Cilli hält vom Kirchengehen nicht viel!
Sucht ihren Herrgott im Kräutergarten, wenn man so will,
die Resi trifft sie beim Zaun, sie bleibt ein wenig stehen,
ein wenig tratschen, die Leute ausrichten, das ist schön!

"Der neue Pfarrer ist ein ganz ein Netter, der ist so freundlich!
Es ist so feierlich, wenn er uns durch die Heilige Messe führt,
die Predigt, die Kommunion, das macht alles soviel Sinn,
dass ich nach der Messe immer ganz selig bin!

Magst nicht einmal mitgehen? Ich würde dich gerne einmal mitnehmen,
da geht dir das Herz auf, das glaubst du gar nicht!
Wenn der so selbstbewusst draußen steht, richtig verwegen,
trau dich doch, komm mit, möchtest du nicht seinen Segen?"

Bei der Cilli blitzt das Teufelchen in den Augen auf,
ganz vorwitzig sagt sie zur Resi drauf:
"Geh, die Pfarrer leben doch streng im Zölibat,
ich glaube nicht, dass er einen alten Schachtel wie mir Seinen zeigen würde!"