Das letzte Abendmahl

Jacopo_Bassano_Last_Supper_1542

Die Osterzeit kimmb, d’Fastenzeit is aus,
d’Sun schickt wieder worme Stroihn in’s Haus.
Viewitzige Bleami stecken die Kepfei durch die Ead,
ma gwoschz, dass wieda Frühling wead!

Die Kirchengloggn send a poor Tog stad,
die Kinda gengand mit die Ratschen – siest war’s ja fad,
die Ostagschicht heardd ma oiwei wieda gean –
vo da Hoffnung und vo da Auferstehung des Herrn.

Die Gschicht hommb vüh berühmte Moia gmoin,
des „letzte Abendmahl“ kennt jeder – des hot mia a gfoin,
i hu des amoi genau betrocht,
und mir (wieda amoi) so meine Gedanken gmocht:

Da Herr Jesus steht in da Mitt,
er hot vo sein Leidensweg vazöht – drum schaung’s oi z’ritt,
a poor hommb’s Schicksoi akzeptiert,
sie hucken a wenk znepft do, haben resigniert!

Da Herr nimmb a drimmi Brot und bricht’s vanond
und sogg: „Lost’s guat zua oi mittanond!
Des is mei Leib, den i fie enk hi’gebn wead miassn
wei i muas die Sünden vo dieser Woid o’biassen!“

Voi Andacht und Trauer essen’s Brot –
so ganz glamm’s no nit an den Herrn sein Tod!
Da nimmb a an Koich mit’n Wein
und schenk sie no a Lacki ein.

„Des is mei Bluad, trinkt’s oi davu
des  i fie die Sünden der Woid vagossen hu!“
Es is so stad, du kunnst a Maus pfuschzen hean,
da oan oder andere Apostel tuat schiaga rean!

Da Apostel Philippos war nit gonz bei da Soch!
Hot bein Tisch zuachi a wenk gschloff’n – owa jetz is a hoiwach!
Er schaugg vor eam auf’n Tisch gonz entsetzt auf sei Bier:
„Herr – sog ma bitte – wos is oft des von Dir?“

Zusammenfassung

154 Das letzte Abendmahl 2009

was (so) nicht in der Bibel steht

Bild Internet
"last supper" von Jacopo Bassano 1542

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Die Osterzeit kommt, die Fastenzeit ist aus,
die Sonne schickt wieder warme Strahlen in Haus.
Vorwitzige Blumen stecken die Köpfchen durch die Erde,
man merkt, dass es wieder Frühling wird!

Die Kirchglocken sind ein paar Tage still,
die Kinder gehen mit den Ratschen, sonst wäre es fad,
die Ostergeschichte hört man immer wieder gerne -
von der Hoffnung und von der Auferstehung des Herrn.

Die Geschichte haben viele berühmte Maler gemalt,
das "Letzte Abendmahl" kennt jeder - das hat mir auch gefallen,
ich habe mir das genauer angeschaut,
und habe mir (wieder einmal) so meine Gedanken gemacht:

Der Herr Jesus steht in der Mitte,
er hat von seinem Leidensweg erzählt, darum schauen alle so verzagt,
ein paar haben das Schicksal akzeptiert,
sie sitzen verzweifelt da, haben resigniert!

Der Herr nimmt ein Stück Brot und bricht es auseinander
und sagt: "Hört gut zu, alle miteinander!
Das ist mein Leib, den ich für euch geben werde müssen,
weil ich muss die Sünden von dieser Welt abbüssen!"

Voll Andacht und Trauer essen sie das Brot -
so ganz gleuben sie noch nicht an den Herrn seinen Tod!
Da nimmt er den Kelch mit dem Wein
und schenk sich einen Schluck davon ein.

"Das ist mein Blut, trinkt alle davon,
das ich für die Sünden der Welt vergossen habe!"
Es ist ganz still, dur könntest eine Maus furzen hören,
da eine oder ander Apostel weint fast!

Da Apostel Phillipos war nicht ganz bei der Sache!
Hat beim Tisch ein wenig geschlafen - aber jetzt ist er hellwach!
Er schaut vor ihm am Tisch ganz entsetzt auf sein Bier:
"Herr - sag mir bitte - was ist denn das von dir?"