Der Bsuach
Wia i bei da Haustiar eichigeh
und vou Dir im Hausgang steh,
do schauggst ma in d’Augn – do woas i gwies:
Dass rundumadum ois nit so wichtig is!
Vo da Schui kimmb’s Dianei – schaugg mi u
sie stroiht, wia’s hoit nur a Dianei ku,
vazöht von Tog – do woas i gwies:
Dass genau des fia mi so wichtig is!
Nocha sitz i mi auf d’Terassen – es is so fei,
so derfat’s im Winter eigentlich gor nit sei,
lies a poor Seiten von da Zeidung – d’Augn foin zua,
da Stress foid o – i kimm zur Rua.
I füh mi woi – s’gonze Leben stimmb!
Mecht des Gfüh toin – mecht dass mi wer bsuachen kimmb!
Mi tunkt’s so fein, i gspia, dass eigentlich nix Bessas geit –
I moa, heit bsuach i mi soiwa – i moa des war gonz gscheit.
Zusammenfassung
94 Der Bsuach
ein Philosophisches und über die Betrachtung, dass man sich selber belohnen soll
Type: nett, philosophisch
Beschreibungen und Ausdrücke
eichigeh = hineingehe
vou = vor
gwies = gewiss, sicher
Dianei = kleine Mädchen, Tochter
stroiht = strahlt
vazöht = erzählt
derfat's = dürfte es
füh mi woi = fühle mich wohl
Gfüh toin = Gefühl teilen
bsuachn = besuchen
tunkt's so fei = fühle mich gut
gspia = fühle, spüre
moa = meine, glaube
heit bsuach i mi soiwa =
heute besuche ich mich selber