Die Gummistiefi

Bei Möseiheign am Nomittag
ziacht da Sepp den Ladewag’n hi zun Haag.
Auf oamoi rutschn’d Radl weck –
der Traktor huckt bis zu der Achs drinn in Dreck!
Der Sepp, der häng an Traktor o,
die Bairin schiab von hint’n u,
guat dass der Pfarrer nit daheart,
was do da Sepp so durch die Gegend plärrt!
Der Sepp legg Jopp’n unters Radl,
die Hosn ziacht a über’d Wadl,
die Bairin knupft die Blusn auf
und legg’s obn auf die dreckige Hosn drauf.
Oi zwoa send scho vo obn bis unt voi Dreck,
hommb nimma fü u – s’ganz Gwand is weck!
Sie brauchand’n a Hüf, des wearscht ea klor,
vom Murksen send’s oi zwoa scho ganz gor!
„Da Nochbar soid mi’d Traktor kemma!
Er soid den groassen Steyrer nemma,
a Seil hu i da – i ram dawei a wenk zomm,
damit ma nacha gach an Feiram hom!“
Die Resi hat nur mehr des Pfoadl u:
„I so decht nit zun Nachbarn geh ku!“
„Des muass jetz sei – s’Gwand is ois hi,
hebbst’da oafach voun dru die Gummistiefi fi!“
Sie geht wia k’hoass’n – es g’foid ihr zwor nit,
mecht nit long streiten – sie mecht ihr’n Fried,
sie macht an Umweg, den sie kennt,
wo’s woas, dass nid so fü Frembe gennt.
Vou da Haustir gang’s am liebsten zrugg!
Sie reißt si zomm – gibb si an Ruck,
no oamoi kuschz an Schnaufer tu –
die Gummistiefel hebb’s voun gonz fest dru!
So steht’s in da Kuchi, die arme Haut!
G’spiat direkt, wia a jeder schaut!
Sogg hastig – mit oaner roaden Birn:
„Häuft’s ma bitt’schee, an Bauern aussas’ziag’n!“
Der Bauer weida an sein Marentbrot kaut,
amoi kuschz auf die dreckigen Gummistiefi schaut:
„Boid da soweit drinn steckt, do is donn ois spat,
a wann i da a gern hoifn tat!“
Zusammenfassung
031 Die Gummistiefi
Gedicht Monat September 2025
wenn keine Hilfe mehr möglich ist
Gedicht aus Dezember 2005 überarbeitet und mit einem Bild ergänzt
Bild Acryl 50 cm x 40 cm
Type: witzig
Beschreibungen und Ausdrücke
Beim Heu machen am Nachmittag
zieht der Sepp den Ladewagen hin zum Haus.
Auf einmal rutscht das Rad weg -
der Traktor sitzt bis zur Achse drinnen im Dreck!
Der Sepp, der hängt den Traktor ab,
die Bäuerin schiebt von hinten an,
gut, dass der Pfarrer nicht hören kann,
was da der Sepp so durch die Gegend schreit!
Der Sepp legt legt die Jacke unter das Rad,
die Hose zieht er sich über die Waden,
die Bäuerin knöpft sich die Bluse auf
und legt sie oben auf die schmutzige Hose drauf.
Alle beide sind schon von oben bis unten voller Schmutz,
haben nicht mehr viel an - das ganze Gewand ist weg!
Sie würde eine Hilfe brauchen, das wird ihnen klar,
vom Murksen sind sie alle beide schon ganz fertig!
"Der Nachbar soll mit dem Traktor kommen!
Er soll den großen Steyrer nehmen,
ein Seil habe ich da - ich räume inzwischen ein wenig zusammen,
damit wir danach schnell einen Feierabend haben!"
Die Resi hat nur mehr die Bluse an:
"Ich so doch nicht zum Nachbarn gehen kann!"
"Das muss jetzt sein - das Gewand ist alles kaputt,
halte dir einfach vorne die Gummistiefel hin!!
Sie geht wie befohlen - es gefällt ihr zwar nicht,
möchte nicht lange streiten - sie möchte ihren Frieden,
sie macht einen Umweg, den sie kennt,
von dem sie weiß, dass nicht so viele Touristen gehen.
Vor der Haustüre würde sie am liebsten zurück gehen!
Sie reißt sich zusammen - gibt sich einen Ruck,
noch einmal kurz durchatmen -
die Gummistiefel hält sie sich vorne ganz fest dran!
So steht sie in der Küche, die arme Haut!
Spürt direkt, wie ein jeder schaut!
Sagt hastig - mit einem roten Kopf:
"Helft mit bitte, den Bauern heraus zu ziehen!"
Der Bauer kaut weiter an seinem Jausenbrot,
einmal kurz auf die schmutzigen Gummistiefel schaut:
"Wenn er soweit drinnen steckt, da ist dann alles zu spät,
auch wenn ich dir gerne helfen würde!"