Die Kastanie
Da Nawi mit‘n Piercing zoag fü Haut,
d’Hüfthosn is so knapp, dass Aschei aussa schaut.
Beid’ Buam is’d Hos’n soweit unt,
dass ma schiaga d’braun Strich vo da Untahosn sechen kunnt.
Boid’s „give-me-five“ stod „Grias Di“ sogn,
d’Haxen vüd’s long – dass sie si schiaga soim daschlogn,
cool sei, kichern – so stehn’s beinand,
dass da Busn schnoier waxst wias Hirn is ja bekannt!
Dawaxne spün – kinnand owa no nit fü damit ufonga.
Liab, Sex, scheich und decht gonz unbefonga,
es ist hoscht zun dawort’n – Du erinnerst Di?
Entteischung, Glick, Lachen, Wehtoa, Tränen hi und’s hi.
Vou mia do lieg da Kastanienzweig
danehm a Scheidl – zun Aufikraxln worn’s woi z‘feig.
Die Schö hoib off – die Kest so schee,
owa hoit nit reif – soid jo vo aloanig aussa gee.
Losst’s enk dawei – tat’s nix dazwinga!
Nit scheidlschmeissen – damit kinnt’s nit gwinga.
Wos guat wearn soid, des braucht sei Zeit,
mit Gwoid d’Schö aufbrechen is nit gescheit!
Zusammenfassung
02 Die Kastanie
eine Betrachtung der Jugend, die versucht so schnell erwachsen zu werden
Type: nachdenklich
Beschreibungen und Ausdrücke
Nawi = Nabel
zoag = Zeigt
Aschei = Arsch (zärtlich)
sechen = sehen
Haxen = Beine
vüd's = viel zu
schiaga = fast
soim = selber
Dawaxne = Erwachsene
scheich = scheu
hoscht = hart, schwer
Scheidl = Holzscheit
Schö = Schale
Kest = Kastanie
Gwoid = Gewalt