Die Sint
Die Kirch hod a soitsams Verhoitnis zu das Sint
de keascht zu insan Leben, wia i hoit fint!
Mit’n neichen Papst scheint des a wenk besser z’wean,
ma ku ja oiwa öfter des Wort “Vergebung” hean.
Die Gschicht mit’n Äpfi, da Schlong und dem Paradies
stimmt so sicher nit – des is fie mi gwies!
Mia hommb durch die Sint nit des Paradies valoan,
sondern sand eascht dadurch glücklich woan!
Im neichen Testament beim Johannes 8.7
da steht ja scho gonz deitlich schriebn:
Vo da Ehebrecherin – i trau mas gornit z’sogn!
De woitn’s gonz ernstla mit die Stoa daschlogn!
Da is da Herr Jesus owa dazwischengonga
und hot zu die Pharisäer s’Predigen u’gfonga!
Hot mit ea g’strieden und diskutiascht
und ho si vou die orme Frau hig’stöht, damit nix passiascht!
Er heb die Hond, es weascht gonz stad,
so das ma a Maisei pfuschzen hean tat:
“Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!”
Ddie Pharisäer beruhig’n sie – des ist fein!
Koana traut si mea an Mucksa toa.
Zack! auf oamoi fliag aus da Menge aussa a Stoa!
“Na Mama – mia wissn’s jo eh, nit du scho wieda!
Mama du nervst, huck die decht bitte wieda nieda!
Zusammenfassung
267 Die Sint
Gedicht Feber 2014
das Gedicht zum Bild und das Bild zum Gedicht
Maler Kurt Pikl Acryl 2014
Type: Mu&Ma, witzig
Beschreibungen und Ausdrücke
Sint = Sünde
de keascht = die gehört
wia i hoit find = wie ich finde
z'wean = zu werden
m aku ja = man kann ja
oiwa öfter = immer öfter
hean = hören
Äpfi = Äpfel
Schlong = Schlange
is fie mie gwies = ist für mich gewiss/sicher
mia hommb = wir haben
valoan = verloren
sand eascht = sind erst
woan = geworden
woit'ns gonz ernstla = wollten sie ganz ernsthaft
mit die Stoa daschlogn = mit den Steinen erschlagen
dazwischengonga = dazwischen gegangen
u'gfonga = angefangen
ea g'striden = ihnen gestritten
gonz stad = ganz still
a Maisei = ein Mäuschen
pfuschzen hean = furzen hören
tat = würde
huck die decht = setz dich doch