Doktaspühn

429 Doktor

Um zehne vom Stammtisch hoamgeh finden’s nid lustig,
fie’n Sepp, an Hans und an Rudi is des ois frustig!
Iwahaupt send’s jetz vüh mehr dahoam auf’d Nocht,
wo’s die Beziehungen im Ehebett a wenk stressig mocht!

Oiwei des gleiche und des scho so vüh Johr,
do brauchat’s a Abwexlung – des is  gonz klor!
Die Zeidunga beschäftigen sich mit dem Thema,
so send die drei zun Diskutieren kemma.

Da Sepp vazöht, er hot sie Hondschöön kafft!
Hod k’hofft, dass do wos Bsunnas lafft,
mid an Fell umma, wira Oachkatzlschwoaf so fei,
denkt si, wos do kimmb, ku nua bärig sei!

Klick, Klack – scho send die Händ u’bunten,
Klick, Klack – a fie d’Haxen homms a Lösung g’funten,
owa nocha wor’s aus mit da Fantasie!
Er woor u’kheng und sie is fernsehen gonga und woor dahie!

Da Hons hod zeascht amoi gornix g’sogg,
oft hommb’s bei eam a wenk nochig’frogg,
wo’s er mid sein Weiwi tuat, damit’s sponnend bleib
und ob er womigla wos gonz wos fokkisch treib!

Oft ruckt da decht aussa mit da Sproch!
Ma gwoscht, er find des Thema woitan zoch!
Dokta spuin, des waa sein Vorschlag g’wesen!
Er hod owa nua an Blick z’ruggkriag, an recht an besen!

Er hod nid lugglossen, hod direkt a wenk beddelt,
hod mit der Kindheit und wia lustig des woor, ummableddelt,
oft hod’s decht nochgeben, sie woit koa G’stried!
Super! Denkt si da Hons, sie tuat decht mid!

Sei Weiwi is voraus gonga ins Schlafgemoch:
„I geht krod no duschen, nocha kimm i noch!“
Glatt rasiascht, da Pyjama frisch, ois is bereit,
in der Erwartung, dass glei wo’s Bsunnas geit!

„Mei, wor i aufgeregt, moih ma scho aus wo’s i jetz ois tua,
wort, dass mi aufruaft und geh auf d’Schlofzimmatür zua,
da steh i nocha, voia Erwartung, ku’s nid fossen!
Sie hod mi 1 1/2 Stunden im Wartezimma sitzen lossen!“

Zusammenfassung

429 Doktaspühn
Gedicht November 2020

von der Suche nach Alternativen bei einem abgenützten Sozialleben

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Um zehn Uhr vom Stammtisch heimgehen finden sie nicht lustig,
für den Sepp, den Hans und dem Rudi ist das alles frustig!
Überhaupt sind sie jetzt viel mehr zu Hause am Abend,
was die Beziehung im Ehebett ein wenig stressig macht!

Immer das gleiche und das schon so viele Jahre,
da braucht es Abwechslung - das ist ganz klar!
Die Zeitungen beschäftigen sich mit dem Thema,
da sind die drei zum Diskutieren gekommen.

Der Sepp erzählt, er hat sich Handschellen gekauft!
Hat gehofft, dass da etwas Besonderes läuft,
mit einem Fell herum, wie ein Eichhörnchenschwanz so fein,
denkt sich, was da kommt, kann nur toll sein.

Klick, Klack - schon sind die Hände angebunden,
Klick, Klack - auch für die Füße haben sie eine Lösung gefunden,
aber dann war es aus mit der Fantasie!
Er war angebunden und sie ist fernsehen gegangen und war dahin!

Der Hans hat zuerst einmal gar nichts gesagt,
dann haben sie bei ihm ein wenig nachgefragt,
was er mit seiner Frau macht, damit es spannend bleibt
und er womöglich etwas ganz wildes treibt!

Dann rückt er doch heraus mit der Sprache!
Man merkt, er findet das Thema sehr zäh!
Doktor spielen, das wäre sein Vorschlag gewesen!
Er hat aber nur einen Blick zurückbekommen, einen recht bösen!

Er hat aber nicht aufgegeben, hat direkt ein wenig gebettelt,
hat mir der Kindheit und wie lustig es war, herumgeblödet,
dann hat sie doch nachgegeben, sie wollte keine Streit!
Super! Denkt sich der Hans, sie macht doch mit!

Seine Frau ist voraus gegangen in das Schlafgemach:
"Ich gehe mich nur noch duschen, dann komme ich nach!"
Glatt rasiert, da Pyjama frisch, alles ist bereit,
in der Erwartung, dass es gleich etwas Besonderes gibt!

"Ich war so aufgeregt, mahle mir schon aus was ich jetzt alles mache,
warte, dass sie mich aufruft und geht auf die Schlafzimmertür zu,
da stehe ich dann, voller Erwartung, kann es nicht fassen!
Sie hat mich 1 1/2 Stunden im Wartezimmer sitzen gelassen!"