Engei

508 Engei

Schaug wia die Flocken ochafoin, gonz staad,
mi dunkt’s, dass ebba ois gean zuahü’n taad!
Der easchte Schnee auf die Äst gonz schwaar,
wia wonn ois unta oana weißen Schoofwoindecken waa.

Die Ruah, die sauware Luft, es is a Traam,
die Londschoft is gonz onasch mid die Baam,
voi Schnee, die Äst glitzern wia Diamanten,
mia iwaleg’n, wo ma mid insare Enkei higeh kanten.

Auf oana Wiesen liegt frischer Schnee, gonz neich,
woach, unberührt, oana Daunendecken gleich,
do nemmand sie die zwoa auf oamoi bei da Hond
und lossen sie ruckwärts in Schnee foin mitanond!

A poormoi zowia mid die Fiaß und d’Händ,
wia ma des vom Ballett in da Oper kennt,
do lieg‘n zwoa kloane Engei vou mia im Schnee,
tand koan Riehra mehr, mei is des schee!

Die U’schuid, die Liab, ois lieg in da Luft,
die unberührte Natur, vo die Baam der Duft,
mia kimmb vie, da Himmi is vüh weida herunt
und das i die echten Engei sechen kunnt!

I moa, des is g‘moand mit Liab und Harmonie!
Mit da Natur, mid lieben Menschen, mia kimmb hoid vie,
in soiche Momente kust eigentlich nur die Hände foit‘n
und muast vor Glick und Bewunderung die Pappen hoit‘n!

Wa krecht, dass sie no long voi U’Schuid leben derfen
und ihren Blick auf so an scheene Hoamat werfen,
– entschuidige, boid mia jetz die Zachei ocharinna –
und den Dreck, der drunter hergeh‘ weascht, no long nid sechen kinna!

Zusammenfassung

508 Engei
Gedicht Monat Feber 2024

berührt von einem wunderschönen Erlebnis in einer traumhaften Winterlandschaft

Type: Liebesgedicht, nachdenklich

Beschreibungen und Ausdrücke

Schau wie die Flocken herunterfallen, ganz still,
mir kommt vor, dass jemand alles gerne zudecken würde!
Der erste Schnee auf den Ästen ganz schwer,
wie wenn alles unter einer weißen Schafwolldecke wäre.

Die Ruhe, die sauber Luft, es ist ein Traum,
die Landschaft ist ganz anders mit den Bäumen,
voll Schnee, die Äste glitzern wie Diamanten,
wir überlegen, wo wir mit den Enkeln hingehen könnten.

Auf einer Wiese liegt frischer Schnee, ganz neu,
weich, unberührt, einer Daunendecke gleich,
da nehmen sich die zwei auf einmal bei der Hand
und lassen sich rückwärts in den Schnee fallen miteinander!

Ein paar Mal zappeln mit den Füßen und den Händen,
wie man das vom Ballett in der Oper kennt,
da liegen zwei kleine Engel vor mir im Schnee,
machen keine Bewegung mehr, das ist schön!

Die Unschuld, die Liebe, alles liegt in der Luft,
die unberührte Natur, von den Bäumen der Duft,
mir kommt vor, der Himmel ist viel weiter herunten
und dass ich die echten Engel sehen könnte!

Ich glaube, das ist gemeint mit Liebe und Harmonie!
Mit der Natur, mit lieben Menschen, mir kommt vor,
in solchen Momenten kannst du eigentlich nur die Hände falten
und musst vor Glück und Bewunderung den Mund halten!

Es wäre gut, dass sie noch lange in Unschuld leben dürfen
und ihren Blick auf so eine schöne Heimat werfen,
- entschuldige, wenn mir jetzt die Tränen herunterrinnen -
und den Dreck, der darunter verborgen ist, noch lange nicht sehen können!