Enkeilüften

Mia woon danaxt mit d’Enkei im Woid,
a wenk durchlüften, wei ea des guad g’foid,
bewegen in da frischen Luft, des tuat ea guad,
an Hund homma mid, wei er des a gean tuad.
Auf die „Geheimwege“ hupfen’s umma die zwoa,
auf oamoi heascht ma an erstaunten Schroa:
„Moosbeen, Moosbeen! Opa schau amoi her!
Schau do hintan Baam send no vüh mehr!“
Nocha geht’s auf, sie send nimma zun Hoitn!
Do geht nix mehr mid’n „in an Sackei aufkoitn!“
Oane noch da onan direkt eichi an Mund,
bevor s’Briadal womigla schnoia sei kund!
Sie futtern und futtern – auf oamoi is gor!
Sie suachen weida, send enttäuscht – gonz klor!
Rundummandum is nix – do gehn’d vüh Leit
und ma sicht, dass vüh Brocker mit’n Riffi geit!
„Kemm’s, mia miassen iwas Grami hupfen
und die stocheligen Krotzbeen ummischupfen,
donn find ma sicher wieda was zun Brocken!“
I hoff, i ku die zwoa ins Abenteuer locken.
Genau so is gwen! Auf oamoi is ois blau!
Die Bisch voi reife Been wohin i schau,
do woor’n no koane Riffler, koane Gäst,
do kinnands wieda futtan – es is a Fest!
I hoffat, meine zwoa Mannei hommb wo’s gleand,
an des si sie spaada amoi no erinnern weand,
du muasst hoit adiam amoi iwa die Grami hupfen,
die Stoan und Baamstämm auf d’Seiten schupfen,
des wogen, wo’s die onan nid prowian
und nocha stoiz sein, die gonze Gaudi g’spian!
Nid oiwei schaugn, woo’s die Onan tand!
Onare Wege geh, die a adiam anstrengend sand,
die Eigei soind stoiz leichten, wia am Himmi die Sun,
gonze Kiwei voi Moosbeen finten, waa woos i ea vagun,
wenn si sie u’gstreng homm, soid’s fi vüh Schmaanei glonga,
jetz muass i’s lossen, siest muass i s’Rean u’fonga.
Zusammenfassung
546 Enkeilüften
Gedicht Monat September 2025
von einem gemeinsamen Erlebnis mit den Enkelkindern im Wald
Type: Liebesgedicht
Beschreibungen und Ausdrücke
Wir waren neulich mit den Enkeln im Wald,
ein wenig durchlüften, weil ihnen das gut gefällt,
bewegen in der frischen Luft, das tut ihnen gut,
den Hund haben wir mit, weil er das auch gerne tut.
Auf den "Geheimwegen" hüpfen sie herum die zwei,
auf einmal hört man den erstaunten Schrei:
"Heidelbeeren, Heidelbeeren! Opa schau einmal her!
Schau da hinter dem Baum sind noch viel mehr!"
Dann geht es los, sind sind nicht mehr zum Halten!
Da geht nichts mehr mit dem "in einem Sackerl aufbewahren!"
Eine nach der anderen direkt hinein in den Mund,
bevor der kleine Bruder womöglich schneller sein könnte!
Sie futtern und futtern - auf einmal ist es aus!
Sie suchen weiter, sind enttäuscht - ganz klar!
Rundherum ist nichts - da gehen viele Leute
und man sieht, dass es viele Pflücker mit dem Riffel gibt!
"Kommt, wir müssen über den Graben springen
und die stacheligen Brombeeren hinüberschupfen,
dann finden wir sicher wieder etwas zum Pflücken!"
Ich hoffe, ich kann die beiden ins Abenteuer locken.
Genau so ist es gewesen! Auf einmal ist alles blau!
Die Büsche voll reifer Beeren wohin ich schaue,
da waren noch keine Riffler, keine Gäste,
da können sie wieder futtern - es ist ein Fest!
Ich würde hoffen, meine beiden Buben haben etwas gelernt,
an das sie sich später einmal erinnern werden,
du musst halt manchmal über die Gräben springen,
die Steine und Baumstämme auf die Seite schupfen,
das wagen, was die anderen nicht probieren
und dann stolz sein, den ganzen Spaß spüren!
Nicht immer schauen, was die anderen machen!
Andere Wege gehen, die auch manchmal anstrengend sind,
die Augen sollen leuchten, wie am Himmel die Sonne,
ganze Kübel voll Heidelbeeren finden, wäre was ich ihnen vergönnen würde,
wenn sie sich angestrengt haben, soll es für viele (Heidelbeer-)Schmarrn reichen,
jetzt muss ich es lassen, sonst fange ich zum Weinen an.