Evolution

469 Evolution

I huck  am Strond, bi gonz entsponnt,
denk iwa des und dos noch, iwa oiahond!
Mia kemmand jo oi aus’n Meer – so irgendwie,
a sponnende G’schicht, kimmb mia hoid fie!

I stöh ma do zwor Fisch vor, a Weiwi und a Mandl,
nenn die oafoch amoi den Sepp und s‘Nandl,
bei dem Haufen Fisch woon’s sicher monogam,
tat’n siest den Iwablick valian, tat i hoid glaam!

An U’fong woor des gonz a oafochs Leben!
Adiam amoi mid’n großen Mund a Bussln geben,
do a Wirmei, doscht a Käfal und no onare Sochen,
unta oana scheen Korallen Sex und Kinda mochen.

Mid die Johr weaschtz longweilig – gonz bestimmb,
so dass da Sepp zu seine Stammtischbriada schwimmb
und s‘Nandl huckt dahoam umma – gonz alloa,
koa Shopping, koan Fernseher – bled wia i moa!

„Jetz bleib amoi do bei mia, bist oiwei dahi!
Do häd i jo glei aloa bleibn kinna, kimmb mia hoit fie!“
Da Sepp vakriacht si hinta die Korallenbonk,
die Bleftarei vo da Nandl mocht’n kronk!

Er muas efta geschäftlich weck und kimmb spaad zruck,
s‘Nandl is oiwei hintnoch, des mocht eam Druck!
„Woos is jetz, laaf nid die gonze Zeit davu!
Woos moch i foisch, woos hu i da tu?“

I woas nid, ob‘s doscht scho an Herrgott kopp homm!
Da Sepp druckt die voudan Flossn zomm:
„Erlös mi o Herr! I mecht vo da weck auf’s Lond,
mecht Haxen kriang und links und rechts a Hond!“

Auf oamoi g’spiad a, dass si do woos tuad!
Er ku kriachn, ku schnaufen, mei tuat des guad!
No oamoi head da: „Laaf jo nid weck, bleib endlich steh!
Red mid mia!“ Nocha is a Ruah – mei is des schee!

So send aus die Fisch Amphibien entstonden,
nocha woon a no onare Viecha vorhonden,
die Dinosauriera, die Insekten und die Schlonga,
die Schimpansen send scho aufrecht gonga,

so hod si da Mensch entwickit, vor Millionen Johr!
Des is mei G’schicht, owa i moa de is woor!
Durch’s Jamman von Nandl is da Mensch entstonden,
kinnand ihr donkbor sei, siest waa ma nid vorhonden!

Zusammenfassung

469 Evolution
Gedicht Monat Juli 2022

Überlegungen, wie wir uns aus dem Meer heraus entwickelt haben

Bild Kurt Pikl Acryl 40 cm x 30 cm

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Ich sitze am Strand, bin ganz entspannt,
denke über dies und das nach, über allerhand!
Wir kommen ja alle aus dem Meer - so irgendwie,
eine spannende Geschichte, kommt mir halt vor!

Ich stelle mir da zwei Fische vor, eine Frau und einen Mann,
nenne die einfach einmal den Sepp und das Nandl,
bei den vielen Fischen waren sie sicher monogam,
würden sonst den Überblick verlieren, würde ich halt glauben!

Am Anfang war das ein ganz einfaches Leben!
Manchmal mit dem großen Mund einen Kuss geben,
da ein Würmlein, dort ein Käfer und noch andere Sachen,
unter einer schönen Koralle Sex und Kinder machen.

Mit den Jahren wird es langweilig - ganz bestimmt,
so dass der Sepp zu seinen Stammtischbrüdern schwimmt
und das Nandl sitzt zu Hause herum - ganz alleine,
kein Shopping, kein Fernseher - blöd wie ich glaube!

"Jetzt bleib einmal da bei mir. bist immer weg!
Da hätte ich ja gleich alleine bleiben können, kommt mir halt vor!"
Der Sepp verkriecht sich hinter einer Korallenbank,
die Schimpferei von der Nandl macht ihn krank!

Er muss geschäftlich weg und kommt spät zurück,
die Nandl ist immer hintennach, das macht ihm Druck!
"Was ist jetzt, laufe nicht die ganze Zeit davon!
Was mache ich falsch, was habe ich dir getan?"

Ich weiß nicht, ob sie damals schon einen Herrgott gehabt haben!
Der Sepp drückt seine Vorderflossen zusammen:
"Erlöse mich o Herr! Ich möchte weg auf's Land,
möchte Füße bekommen und links und rechts eine Hand!"

Aud einmal spürt er, dass sich da etwas tut!
Er kann kriechen, kann atmen, das tut gut!
Noch einmal hört er: "Laufe ja nicht weg, bleib endlich stehen!
Rede mit mir!" Dann ist Ruhe - das ist schön!

So sind aus den Fischen Amphibien entstanden,
dann waren noch andere Tiere vorhanden,
die Dinosaurier, die Insekten und die Schlangen,
die Schimpansen sind schon aufrecht gegangen,

so hat sich der Mensch entwickelt, vor Millionen Jahren!
Das ist meine Geschichte, aber ich glaube die ist wahr!
Durch das Jammern vom Nandl ist der Mensch entstanden,
können ihr dankbar sein, sonst wären wir nicht vorhanden!