mei Hausgaschtl first

306 FKK

Des woor jo a sehr turbulentes Johr,
i hoffat, der gonze Schnorrn is boid amoi gor!
Wobei die Zukunft nid guad eichaschaut,
wei iwaroi wo’st hischaust nett gornix hi‘haut!

Die Regierungen triften ummi zu die Rechten,
die ihre Interessen durchsetzen mechten,
Narzissten, ois Manda, de blede Reden schwinga,
de hoffen, dass die nexten Woihen damit g’winga.

Kriagfian, damit’s an eigenen Goidbeidl fühn,
d’Weiwaleit untadrücken, an Iwalegenen spühn,
mid eanara Gier den Planeten sauwa ruinian
und des gonze a no mit irgendoan Gott kaschian.

I hu jo normalerweise nix mit die Rechten z’toa!
Owa oa Forderung waa scho legitim, wia i hoit moa:
Es braucht ein wichtiges Gesetz, darauf besteh i,
bis zum Europäischen Gerichtshof geh i:

Die Grenzen zum mein Grundstück send tabu,
wei i jetz endgültig die Nosen voi hu!
Die Nacktschnecken soid’n beim Nochborn entbleiben
und nid bei mir im Goschten ihr Unwesen treiben!

An Zaun, am besten mit Photovolaik-Strom,
dafie wean ma woi a no gnuag Förderungen hom,
da Nochbor soid a Auffongloger baun
und regelmässig in sein Komposthaufen eichischaun!

Und wehe, wenn donn so a Sauviech zu mia migriert!
I wea dafie sorgen, dass die Konsequenzen g’spiert!
Die Genfer Flüchtlingskonvention geht mi nix u,
solong i die Schleimspuren auf die Salatblattln hu!

A Plastiksacki mid Soiz boat auf die Migranten,
sie weand entsorg, damit‘s nid zruggkemma kannten,
die Grenzen dichtmochen, des is des Züh,
des Motto is: „mei Hausgaschtl first“ wenn ma so wüh!

Des Versprechen waa decht wo’s als Wahlgeschenk,
sinnvoller wia die Foizeug und Luftballon wia i denk
und wenigsten oa Inhalt fie die Zeit noch da Woih,
g’scheida wia des woos jetz vazapfen allemoi!

Zusammenfassung

522 my Hausgaschtl first
Gedicht Monat September 2024

eine Reaktion auf die politischen Entwicklung und den Wahltrends

Bild Kurt Pikl 2015

Type: hinterfotzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Das war ja ein sehr turbulentes Jahr,
ich würde hoffen, der ganze Schmarrn ist bald zu Ende!
Wobei die Zukunft nicht gut aussieht,
weil überall wo du hinschaust, gar nichts funktioniert!

Die Regierungen triften hinüber zu den Rechten,
die ihre Interessen durchsetzen wollen,
Narzissten, alles Männer, die blöde Reden schwingen,
die hoffen, dass sie die nächsten Wahlen damit gewinnen.

Krieg führen, damit sie den eigenen Geldbeutel füllen,
die Frauen unterdrücken, die Überlegenen spielen,
mit ihrer Gier den Planeten sauber ruinieren
und das ganze auch noch mit irgendeinem Gott kaschieren.

Ich habe normalerweise nichts mit den Rechten zu tun!
Aber eine Forderung wäre schon legitim, wie ich glaube:
Es braucht ein wichtiges Gesetz, darauf bestehe ich,
bis zum Europäischen Gerichtshof gehe ich:

Die Grenzen zu meinem Grundstück sind tabu,
weil ich jetzt endgültig die Nase voll habe!
Die Nacktschnecken sollen beim Nachbarn drüben bleiben
und nicht bei mir im Garten ihr Unwesen treiben!

Ein Zaun, am besten mit Photovoltaik-Strom,
dafür werden wir wohl auch noch genug Förderungen haben,
der Nachbar soll ein Auffanglager bauen
und regelmäßig in seinen Komposthaufen hinein schauen!

Und wehe, wenn dann so ein Sauvieh zu mir migriert!
Ich werde dafür sorgen, dass es die Konsequenzen spürt!
Die Genfer Flüchtlingskonvention geht mich nichts an,
solange ich die Schleimspuren auf den Salatblättern habe!

Ein Plastiksack mit Salz wartet auf die Migranten,
sie werden entsorgt, damit sie nicht zurückkommen könnten,
die Grenzen dichtmachen, das ist das Ziel,
das Motto ist: "mein Hausgarten first" wenn man so will!

Das Versprechen wäre doch etwas als Wahlgeschenk,
sinnvoller wie die Feuerzeuge und Luftballone wie ich denke
und wenigstens ein Inhalt für die Zeit nach den Wahlen,
gescheiter als was sie derzeit verzapfen alle mal!