Schleich di

431 Schleich di

Des heirige Johr is scho a wenk b’sunna g’wesen!
Mia hommb an Gost bei ins, an gonz an besen,
der Kronkheit bring, oft a den Tod
und fie vüh Leit Existenzongst oder Not.

Jetz kimmb die Zeit, wo ma die Krippei aufstöhn
und an Josef und Maria denken söhn,
an die G’schichten von der Herbergsuach,
vo Hirten, Kinig, Engei – so steht’s im heiligen Buach.

Die Roin send hoia jo vatauscht!
Wenn da Virus durch die Stroßen rauscht
und bei jeda Haustür’n uichiklopft,
dawei eam die Trentz schon aus’n Maui tropft.

I wünschat ma, es tat fie jeden a Schneekugel geben,
in der ma donn mid de wos ma geanhommb leben
und dem Virus d’Haustür nid aufmochen miass’n,
donn miassat ma des nid mid Kronkheit und Elend biass’n.

I ku des mid da „persönlichen Freiheit“ nimma hean,
wenn damit so vüh Mitmenschen gefährdet wean!
Masken trogen, Händ woschen, auf Abstand bleiben,
nocha ku da Virus koane Bledsinn treiben!

Wenn dei Hamsterradl auf oamoi steht
und du nid davulaffen kust, donn is des bled!
Nimm da Zeit fie des wos wirklich wichtig is im Leben:
Empathie,  d’Liab, es weascht vüh onare Sochen geben!

Vielleicht leana ma aus der bleden Zeit,
dass nid nur Ruachen und Konsumieren geid!
Mitmenschen, Umwelt – oi tat ma profitieren,
mia miassn hoid den Hundling aussispeen prowian.

Boid a decht die Frechheit hod und zu dir a’s u’klöpfin kimmb
und zun Eichigriasln Weihrauch und Myhre mitnimmb,
moch eam nid auf –  do deaf’s koa Ausnohm geben!
Muast oafoch a groaß Schüttel mit „schleich di“ hiheben!

Zusammenfassung

431 Schleich di
Gedicht Monat Dezember 2020

Gedanken zum zweiten Lockdown

Bild Kurt Pikl
Acryl 50 cm x 40 cm

Type: nachdenklich, Weihnachten

Beschreibungen und Ausdrücke

Das heurige Jahr ist schon ein wenig komisch gewesen!
Wir haben einen Gast bei uns, einen ganz bösen,
der Krankheit bringt, oft auch den Tod
und für viele Leute Existenzangst oder Not.

Jetz kommt die Zeit, wo wir die Krippen aufstellen
und an Josef und Maria denken sollen,
an die Geschichte mit der Herbergsuche,
von den Hirten, Königen, Engeln - so steht es im Heiligen Buch.

Die Rollen sind heute ja vertauscht!
Wenn der Virus durch die Straßen rauscht
und bei jeder Haustüre anklopft,
während ihm der Speichel schon aus dem Maul tropft.

Ich wünsche mir, es würde für jeden eine Schneekugel geben,
in der wir dann mit denen die wir gerne haben leben
und dem Virus die Haustüre nicht aufmachen müssen,
dann müssten wir das nicht mit Krankheit und Elend büssen.

Ich kann das mit der "persönlichen Freiheit" nicht mehr hören,
wenn damit so viele Mitmenschen gefährdet werden!
Masken tragen, Hände Waschen, auf Abstand bleiben,
dann kann der Virus keinen Blödsinn treiben!

Wenn dein Hamsterrad auf einmal steht
und du nicht davonlaufen kannst, dann ist das blöd!
Nehme dir Zeit für das was wichtig ist im Leben:
Empathie, die Liebe, es wird noch viele Sachen geben!

Vielleicht lernen wir aus dieser blöden Zeit,
das es nicht nur Geiern und Konsumieren gibt!
Mitmenschen, Umwelt - alle würden wir profitieren,
wir müssen nur den Hundling hinaussperren probieren.

Wenn er doch die Frechheit hat und zu dir anklöpfeln kommt
und zum Einschmeicheln Weihrauch unf Myhre mitnimmt,
mach ihm nicht auf - da darf es keine Ausnahme geben!
Musst einfach ein große Schild mit "schleich dich" hinhalten!