Sinnlos
I lieg an mein Teich – wo’s i so gern tua
und schau rundum die Viecherl zua.
Die Wassaläufer, die wia Jesus auf’n Wossa gehnd
und die Libellen, die sogor in da Luft in Liab verbunden send.
Gonz extrig hommb ma’s d’Schmetterling utu
von denen i hoia gonz damisch vü hu!
Auf die Königskeschzn, die Echinazea und auf’n Sommaflieda,
lossn sie die scheen Viechal nieder.
Wohrscheinlich bi i biologisch nit gonz richtig –
owa i hu so’s Gfüh, eigentlich send d’Schmetterling nit wichtig!
Flattern luftig und leicht vo Blia zu Blia
so richtig orweiten sixt des nia!
Derfst er nit znachnd kemma – derfst net a wenk schaugn,
wei s’Ugreifen tuat dem elfengleichen Gschöpf nit taugn!
Dafi posiert er mit d’Muster und Forbm – die gonze Procht
boid er si hi- und herdraht und d’Fliegeln aufmocht.
Is eigentlich sinnlos – tuat nit beissen, stechen oder jucken
net a wenk Nektar trinken und a wenk ummahucken.
Vo dem Goibn, der vou mir gauckelt, hu den Nam nit kennt
drum hu i’n oafach „Paris Hilton“ gnennt!
Zusammenfassung
41 Sinnlos
Gedanken beim Betrachten eines schönen Schmetterlings
Foto Kurt Pikl
Type: witzig
Beschreibungen und Ausdrücke
Viecherl = kleine Tiere
Wossa = Wasser
Liab = Liebe
extrig = speziell
hommb ma's = haben mir es
utu = angetan
hoia = heuer
damisch = verstärkendes Wort
vü hu = viele habe
Blia = Blüte
orweiten = arbeiten
sixt des = siehst du sie
znachtnd kemma = zu Nahe kommen
net a wenk = nur ein wenig
Forbm = Farben
Procht = Pracht
ummahucken = herumsitzen
Goibn = Gelben, Blonden
vou mir = vor mir
hu = habe
Nam = Namen
oafach = einfach