Stierkampf

536 Stierkampf

Schaug, do kimmb a eicha, die Musi spüht,
s‘Gwond is voi Goid, gonz stoiz, a toll’s Büd!
In da oan Hond a rot’s Tiachi, in da onan an Sawi,
hibbsch einbüterisch, er hod an Vogl – glaw i!

Wachtel’d noch oi Seiten, die Leit applaudian,
dawei’s hinta eam an wüden Stia eichavian,
die Heana riesig, er schaugg a wenk hantig
und schobb mid die Haxen – i moa der is grantig!

Da Torero schwenk sein Hutten, die rote Muleta,
da Stia saust gonz wüd viechi um a poor Metta,
zack, scho hod a den easchtn Banderilla stecken,
der Speer mit’n Fahnd’l soid den Heita schrecken!

Oan Speer noch onan haut er eam eini!
Bluad rinnt, er hod koa Erbormen, der blede Heini,
die Menge tobt, ma siecht dem Stier geht‘s schlecht,
da Torero ziacht den Espada, wei an umbringa mecht!

Da Stier schnauft, da Torero wachtelt, es is gonz stad,
da Stier saust los, moand dass a gwinga tad,
da Torero schaugg bes, weicht aus und zack!
Haut er dem Stier sein Espada direkt ins Gnack!

Dawei die Menge juwid und des Oschloch feiat,
im Lautsprecha weascht irgend a Bledsinn ochaleiat,
prowian‘s den Heitastier bei d‘Haxen aussiz‘schlepp‘m,
die Menge feiat frenentisch den bluadigen Depp‘m!

Dia Stierkämpf gibb’s nimma oft, des find i guad!
Vasteh owa nid, warum ma des mit d’Menschen no oiwei tuad!
Auf da gonze Woid gibb’s Toreros die U’schoidige vernichten
und auf jegliche Moral und Menschlichkeit vazichten!

Die unter Applaus in a fremdes Lond marschieren
und wehrlose Frauen und Kinda massakrien,
di Espadas Millionen punktgenau ins Gnack eichihaun
und mia a no im Fernsehen regungslos zuaschaun!

S’Fleisch kust nid brauchen, weg’n Streß wos k’hobb homm,
drum essen’s nua s’Schwanzei und die Hoden zomm,
s’Fleisch kriang die Orma, die Hoden tand’s broden,
mia soidn dia vo die Torreros nehma, des kunnt nid schoden!

Zusammenfassung

536 Stierkampf
Gedicht Monat April 2025

eine kritische Betrachtung angesichts der vielen Gewalt auf der Welt

Type: böse

Beschreibungen und Ausdrücke

Schau, da kommt er herein, die Musik spielt,
das Gewand ist voll Gold, ganz stolz, ein tolles Bild!
In der einen Hand ein rotes Tuch, in der anderen einen Säbel,
ziemlich eingebildet, er hat einen Vogel - glaube ich!

Weht nach allen Seiten, die Leute applaudieren,
während sie hinter ihm einen wilden Stier hereinführen,
die Hörner riesig, er schaut ein wenig böse
und scharrt mit den Füßen - ich glaube er ist grantig!

Der Torero schwenk sein Tuch, die rote Muleta,
der Stier saust ganz wild nach vorne um ein paar Meter,
zack, schon hat er den ersten Banderilla stecken,
der Speer mit den Fähnchen soll den Armen schrecken!

Einen Speer nach dem anderen haut er ihm hinein!
Blut rinnt, er hat kein Erbarmen, der blöde Heini,
die Menge tobt, man sieht dem Stier geht es schlecht,
der Torero zieht den Espada, weil er in umbringen möchte!

Der Stier schnauft, der Torero weht, es ist ganz still,
der Stier saust los, meint dass er gewinnen würde,
der Torero schaut böse, weicht zurück und zack!
Stößt er dem Stier seinen Espada direkt ins Genick!

Währen die Menge jubelt und das Arschloch feiert,
im Lautsprecher wird irgend ein Blödsinn heruntergeleiert,
probieren sie den armen Stier bei den Beinen hinaus zu schleppen,
die Menge feiert frenetisch den blutigen Deppen!

Die Stierkämpfe gibt es nicht mehr so oft, das finde ich gut!
Verstehe aber nicht, warum man das mit den Menschen immer noch macht!
Auf der ganzen Welt gibt es Toreros die Unschuldige vernichten
und auf jegliche Moral und Menschlichkeit verzichten!

Die unter Applaus in ein fremdes Land marschieren
und wehrlose Frauen und Kinder massakrieren,
die Espadas Millionen punktgenau ins Genick hinein hauen
und wir auch noch im Fernsehen regungslos zuschauen!

Nach dem Umbringen kommen sie in einem Wirtshaus zusammen,
die Feiglinge glauben, dass es etwas zum Feiern gibt!
Das Fleisch ist nicht gut, sie braten nur die Hoden,
umstellen auf die von den Verbrechern würde sicherlich nicht schaden!