Ausserirdische

363 Alien

Mei Schwiegervater hod des Jakobskraut vanicht,
do hu i ma denkt, do moch i a Büdl und a Gedicht.
Sei Enkei hot a Foto gmocht – sie mog’n gean
und kommentiert’s: „Da Opa kimmb vo an ondan Stean!“

Wia waar’s eppa, boid die Aliens auf Urlaub kammad’n
und si auf insan scheen Planeten a Auszeit nammad’n?
Am Ufong war des ja sicher ois bärig und gonz fei,
Tiroi miassad fie die Aussairdischen paradiesisch sei!

Owa wenns donn a wenk mea wissen vo insara Ean,
wuschtn’z decht a wenk skeptisch wean!
Hommb vielleicht wos vo intelligentem Leben k’heascht
häd’n g’moand, dass des a nett’s Ausfliegei weascht!

Weand easchte Zweifi kemma, bei die Haufen foasten Leit,
daweis’s auf da onan Seitn so vüh Hunga geit!
Wenn’s im Fernsehen Gourmetfuada vie Hund und Kotz bewerben,
obwoih wo onascht tausende vo Kinda am Hunga sterben!

Kapiean, dass die Schihitten, die Sunnhitten, owa a die Russen,
die Ölscheich, die Amis, die Chinesen – oi tands hussen!
Da Mensch ku ohne Kriag scheints gornid leben
und auf insan scheen Planeten amoi an Frieden geben!

Bau’n Atomraketen, obwoi oi genau wissen,
bei ana Explosion homma oi midnond ausg’schissen!
Des gang die Außerirdischen sicher gornid ei,
so deppat kinnand die Menschen decht nid sei!

Boids sechen, wia mia die Umwelt vorsätzlich vasauen
und insare Kinda a gsunde Zukunft damit vabauen,
miassn’s woi moana, dass mir komplett deppat san,
das ma des mit insan eigenen Planeten tan.

Sie sachad’n, wia schee mia’s auf dera Wöd häd’n,
wenn man nid nur dem Göd nochlaffd’n wia die Bledn,
wia mia ruachen, ois hobn miassn, wo’s zun Kaffen geit
und oft mehr toire Uhren dahoam hommb ois Zeit!

I moa die Invasion waar nur vo kuschza Zeit,
gach wieda zommpocken findat’n sie g’scheit,
eichi ins Raumschiff und weida ziagen,
bevor die Außerirdischen a no an Vogl kriang!

Vielleicht waar’s guad, dass ma ins besinna
und nid weg’n oana Marsbesiedlung ummaspinna,
oafoch auf insra scheen Wöd an wenk oandla toa,
nocha bleibad’n die Außairdischen a liawa, wia i hoid moa!

Zusammenfassung

363 Außerirdisch
Gedicht Jänner 2018

Gedanken zu unserem Umgang mit dem Planeten Erde
inspiriert durch die Aussage meiner Tochter beim Anblick ihres Opa's "der Opa kommt vom andern Stern"
Der Opa war beim Spritzen gegen das Jakobskraut (wovon es den Kühen/Kälbern sehr schlecht gehen kann)

Type: nachdenklich

Beschreibungen und Ausdrücke

Mein Schwiegervater hat das Jakobskraut vernichtet,
da habe ich mir gedacht, da mache ich ein Bild und ein Gedicht.
Sein Enkerl hat ein Foto gemacht - sie mag in gerne
und kommentiert: "Der Opa kommt von einem anderen Stern""

Wie wäre es wohl, wenn Aliens auf Urlaub kommen würden
und sich auf unserem schönen Planeten eine Auszeit nehmen würden?
Am Anfang wäre das sicher ganz toll und ganz fein,
Tirol müsste für die Außerirdischen paradisisch sein!

Aber wenn sie dann etwas mehr wissen von unserer Erde,
würden sie dann doch etwas skeptisch werden!
Haben vielleicht etwas von intelligentem Leben gehört,
hätten geglaubt, dass das ein netter Ausflug wird!

Werden erste Zweifel kommen, bei den vielen dicken Leuten,
wo es auf der anderen Seite so viel Hunger gibt!
Wenn im Fernsehen Gourmetfutter für Hund und Katze beworben wird,
obwohl wo anders tausende von Kindern am Hunger sterben!

Kapieren, dass die Schi(h)itten, die Sunn(h)itten, aber auch die Russen,
die Ölscheichs, die Amerikaner, die Chinesen - alle hetzen!
Der Mensch kann anscheinend ohne Krieg garnich leben
und auf unserem Planeten einmal einen Frieden geben!

Bauen Atomraketen, obwohl alle genau wissen,
bei einer Explosion haben wir alle mitsammen ausgeschissen!
Das ginge den Außerirdischen sicher garnicht ein,
so deppert können die Menschen doch nicht sein!

Wenn sie sehen, wie wir die Umwelt vorsätzlich versauen
und unseren Kindern eine gesunde Zukunft damit verbauen,
müssen sie wohl glauben, dass wir komplett deppert sind,
dass wir das mit unserem eigenen Planeten tun!

Sie würden sehen, wie schön wir es auf dieser Welt hätten,
wenn wir nicht dem Geld hinterherlaufen würden wie die Blöden,
wie wir raffen, alles haben müssen, was es zum Kaufen gibt
und oft mehr teure Uhre zu Hause haben, als Zeit!

Ich glaube die Invasion wäre nur für kurze Zeit,
gleich wieder zusammenpacken wäre gescheit,
hinein ins Raumschiff und weiter ziehen,
bevor die Außerirdischen auch noch einen Vogel bekommen!

Vielleicht wäre es gut, dass wir uns besinnen
und nicht wegn einer Marsbesiedlung herumspinnen,
einfach auf unserer schöne Welt ein wenig besonnen sein,
dann würden die Außerirdischen auch lieber bei uns, wie ich meine!