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Die freie Hond
Danaxt sen ma wondan gonga an an scheen Tog,
im Herbst mid seiner Vollkommenheit, wia i des so gean mog,
vo da Kelchsau zur Bamberger-Hitten - do wor i no nia,
weida oben donn die Larchen - unwirklich schee denk i mia!
Nocha weida, no a Drimmi auffi zu an See,
wiri den Wossafoi siech, denk i mir, des weascht schee!
Iwa die Kanten driwa, send nur a poor Schritt,
wos i donn g'sechen hu, des glabbst ma nit!
Des Wossa so sauber, wia da Himmi so blau,
rote Moosbeestauden wohin i schau,
die Berg spiegeln si im See mit die weißen Spitzen,
mia weand direkt die Knia woach, muas mi niedersitzen!
Da Wind blost leicht, die Woin, die Stoa,
die kloan Fischei im Wossa, oafoch schaugn und nix toa!
Die Schönheit direkt in d'Soi eichilossen,
mei ist des schee, i kus oafach nid fossen!
Wia bei an Infinity-Pool siggst grenzenlos driwa,
hinten die weißen Berg - mei Heaschz geht iwa!
Mia kimmb vie, no scheena kunnt's nid sei,
woaß owa inzwischen des stimmb nid, und des is fei!
"No besser gangad's nid" moand ma oft im Leben,
und decht weaschtz oiwei wieder no wos Bessas geben!
Muast nur offen sei, a amoi an onan Weg nemma,
nocha kunnt's sei, dass noie und no scheene Sochen kemma!
Nid mid oi zwoa Händ die Vergangenheit festheben,
da Iwarroschung und dem Positiven a Chance geben!
Oa Hond freilossen, mit der ma die Zukunft pocken mecht,
s'Heaschz fie's Scheene weit offen lossen waar hoit krecht.
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