Hochzeitsfoto

375 Hochzeitsfoto

An Hons und an Sepp, de geht’s guad zomm,
wei’s gean amoi an Jaga-Hoangascht homm.
Iwa d’Weiwaleit und vo da Pirsch,
wenns auf’n Hochstand worten auf die Hirsch.

Die Jaga hommb ja ihr gonz eigene Sproch.
De zun Vasteh,  des is adiam zoch,
die zwoa geht’s damit owa guad,
sie vazöhn si, wos da onare krod tuat.

Dass da Sepp sein Buam ins Gymnasium tuat,
do leand er g’scheit Latein und des is guad!
Boid amoi Jaga weascht, is des gonz wichtig,
a solide Vorbereitung find da Seppi do richtig.

An Wohnzimmer derfen koane Krickei sei,
an Sepp sei Frau die find des Glump nid fei!
Drum hod er sie an Koia a Kammal herk’richt,
do hod jede Trophäe an da Wond a eigne G’schicht.

Vom Hirsch die G’weih, a Kopf von Bär’n,
schaugg so bes, do kunnt da grausig wean!
Da Auerhuh hod seine Fliegl ausbroat,
die Wüdsau, die auf’s Fressen boat.

Oa Objekt zoag ebbas wos ma eing’schlepp hommb
breit si aus wie s’Himalayakraut – is gonz verdommb!
Zwitschert gean hoiblustig und hod göwe Hoor,
is mit seine bleden Sprich vie die gonze Woid a G’fohr!

A jeda vazöht Gschichtln, nid oi gonz wohr,
dazua a poor Schnapsei – is eh gonz klor,
die Wohrheit zöht donn nimmamehr,
aus dem kloan Manggei weascht schnoi amoi a dicka Bea!

Mitt’n drinn a Foto von Sepp mid seina Frau,
is no schwarz-weiß, ma siecht’s genau,
is scho a Bois her, mit Blumen und mit’n Schleier,
des is a Ondenken an die Hochzeitsfeier.

„Sog, warum häng des Foto da mittendrinn?
Wo’s mocht des zwischen die Viecha fia an Sinn?“
„Des Foto hu deswegen a die Mitten eichitu,
wei des das gresste Bock is, den i jemois g’schoss’n hu!“

Zusammenfassung

375 Hochzeitsfoto
Gedicht August 2018

aus einem Jaga-Hoangascht

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Dem Hans und dem Sepp geht es gut zusammen,
weil sie gerne einmal einen Jäger-Tratsch haben.
Über die Frauen und von der Pirsch,
wenn sie auf dem Hochstand auf den Hirsch warten.

Die Jäger haben ja ihre ganz eigene Sprache.
Die zu verstehen ist manchmal schwierig,
den beiden geht es aber damit gut,
sie erzählen sich, was der andere gerade macht.

Dass der Sepp seinen Sohn ins Gynmasium gibt,
da lernt er gscheit Latein und das ist gut!
Wenn er einmal Jäger wird, ist das ganz wichtig,
eine solide Vorbereitung findet der Seppi richtig.

Im Wohnzimmer dürfen keine Geweihe sein,
die Frau vom Sepp findet das Glump nicht fein!
Darum hat er sich im Keller ein Kammerl hergerichtet,
da hat jede Trophäe an der Wand eine Geschichte.

Vom HIrsch die Geweihe, ein Kopf vom Bären,
schaut so böse, da könnte man Angst bekommen!
Der Auerhahn hast seine Flügel ausgebreitet,
das Wildschwein, die auf das Fressen wartet.

Ein Objekt zeigt etwas was wir eingeschleppt haben,
breitet sich wie das Himalyakraut aus - das ist ganz schwierig!
Zwitschert gerne halblustig und hat gelbe Haare,
mit seinen blöden Sprüchen wird er für die ganze Welt zur Gefahr!

Ein jeder erzählt Geschichten, nicht alle ganz wahr,
dazu noch ein paar Schnäpse, das ist klar,
die Wahrheit zählt da nicht mehr viel,
aus einem kleinen Murmeltier wird schnell einmal ein dicker Bär!

Mitten drinnen ein Foto vom Sepp mit seiner Frau,
ist noch schwarz-weiß, man sieht es genau,
ist schon eine Weile her, mit Blumen und mit dem Schleier,
das ist ein Andenken an die Hochzeitsfeier.

"Sag, warum hängt das Foto da mittendrinnen?
Was macht das zwischen den Tieren für einen Sinn?"
"Das Foto habe ich deshalb in die Mitte gegeben,
weil das der größte Boch ist, den ich jemals geschossen habe!"