Muttertog

Muttertag

Boidst moanst, jetzt gehts los mit „Mütterlein mein“
oder dass i ufong mit „Du bist so fein“ –
nachand bist sauwa nembei – dafi bi i scho z’oid,
des Gedicht is fi oi Miata – wei es is Muttertag boid.

Des geht scho bei der Geburt u – des is a Plogerei!
I hu ois gsechen – da bi i liawa bein Machen dabei!
Die erschtn Monat – sand’s die Zähnd oder a Pfutz,
fi die Muata send in jedem Foi d’Nächt vü z’kuschz!

Mia Manda sand ja mehrawei weck,
sechn’d nur soitn die Windeln voi Dreck,
homb die scheen Seiten, wia beim Flascheitrinken,
boidst rundum z’frieden send – und a nicht stinken.

Solang’s kloa send, send d’Sorgn no kloan.
Owa krod do weascht da Sum gleg – brauxt echt nit moan,
dass koa Roin spüht, was d’Mama da mocht,
ob’s dem Hascherl nit nochschaut oder vü mit eam locht.

A da Schui do weascht’s zach – zun Leana is fü,
a sorgenlose Kindheit und zu oana Leistung uhoitn – is s’Züh.
Dass d’Mama da is, boid der Woitschmerz is gross,
zun Zachei owischen, oda krod sitzen am Schoss.

Wenn d’easchte Liab kimmb – nocha weascht’s komplizierscht!
Auf da oan Seit woast, dass da erschte Schritt weck is – owa decht is gstierscht,
boid d’Mama da is, boid’s Glick Salto schlog
und no wichtiger boid’s zun Reden da is, boids Vanondgeh vazog.

Auf oamoi geht d’gonze Gschicht wieder vo voun u –
die Kinda kriang Kinder – wos i scho gsechen hu:
Ma gib die Kinder sovü mit – die Miah mocht si zoid,
a scheene Kindheit wirkt iwa Generationen – des hu i scho gschnoid!

Es weascht sovü über „Nachhoitigkeit“ g’red – bei da Erziehung is so
und da hot die Mama den meisten Einfluß – drum bin i jetz froh
ois Mandaleit z’wissen, dass so vü Weiberleit geit,
die genau die Nachhoitigkeit in da Erziehung bedeit’n und des is gscheit!

Es is scho richtig – mia Manda sand die Gschaftler auf dera Woit.
Mia sand de, die Kriag fian, politisiern und zomm ruachen s’Goid –
im Hintergrund owa send die Miata – wo a jede danoch trocht
dass mit ihrer Liab vielleicht die nexte Generation decht besser mocht.

Es sand paar hunderschtmilliona Mamas was geit
i ku nit oi „dankschee“ sogn – drum moan i is gscheit,
dass Du Deiner Mama sogst, wia gern dass‘des mogst
in demst ihr a Bussl gibst und an Buschn Bleami hitrogst.

Zusammenfassung

52 Muttertog

Für alle Mütter dieser Welt zum Ehrentag, der eigentlich alle Tage sein sollte

Foto Kurt Pikl

Type: nett

Beschreibungen und Ausdrücke

moanst = meinst
ufong = anfange
sauwa nebei = sauber daneben
z'oid = zu alt
Miata = Mütter
gsechen = gesehen
liawa = lieber
Pfutz = Furz, Blähungen
vü z'kuschz = viel zu kurz
Manda = Männer
soitn = selten
weascht = wird
Sum = Samen
Roin spüht = Rolle spielt
Hascherl = kleines Kind
eam locht = ihm lacht
zach = zäh, anstrengend
Leana = Lernen
uhoitn = anhalten
Züh = Ziel
Woitschmerz = Weltschmerz
Zachei owischn= Tränen abwischen
d'easchte Liab = die erste Liebe
gstierscht = nett
Glick = Glück
Vanondgeh = Auseinandergehen
vazog = verzagt macht
voun = von vorne
Miah = Mühe
zoid = bezahlt
schnoid = geschnallt, kapiert
Gschaftler = Wichtigmacher
zomm ruachen = zusammenraffen
s'Goid = das Geld
trocht = trachtet
was geit = die es gibt
Bussl = Kuss
Buschn Bleami = Blumenstrauß
hitrogst = hinträgst