Weltkulturerbe

Foto 13.10.22, 10 40 22

Wia i iwa d’Oima gonga bi – mei woor des schee!
Do bleib i oafoch amoi a wenk steh,
siech wia da Koasa im Herbstliacht stroiht
und des Liacht vo da Sunn sonft auf die Oima foit.

Mia leanand, dass gonz vüh Kunstwerke geit,
fliang weit ummandum und send recht g’scheit,
in China homms a riesig longe Maua baut,
damit ea neamb iwan Zaun an Gotschen schaut,

die Oimputza hommb friara d’Stoa zommtu,
a zache Orweit, an die i mi no erinnern ku!
Owa die Pyramiden u’schaugn, jo des waa rar,
ois wia wonn des nid a nua a großer Stoahaufen waar!

Es gib iwa tausend UNESCO Weltkulturerbe-Stätten!
Waa jo scho schod, boid ma dia nid hätten!
Owa mia glongand insa scheen Berg, des Lond Tiroi,
wo i mia oiwei wieda a Drimmi Seelenfried’n hoi.

Brauchst gor nid long in die Natur, donn bist am Züh!
Es gibb woi nix Scheenas, hu des Gfüh,
mia hommb insare Berg, mid die Bachei, dia sauwa rinnand,
vo dia ma in insa Hoamat oichischaugn kinnand!

Boid die Buachn schee staad s’Laab valiand,
die Bauern an Herest s’Viech vo da Oim oichifiand,
unt ligg da Newi schwaar, herobn scheint d’Sun,
da ku’s scho sei, dass i poor Zachei in die Aug’n hun!

Es is so ohrenbedäubend staad! Die Woit keasch dia!
Des is insa Weltkulturerbe denk i mia!
Auf des ois soid ma aufpassen und dahoitn,
fie insare Junga, des is die Aufgob vo in‘s Oitn.

Die Larchen soid’n für sie auf ewig brinna,
durch’s Buachnlaab soitn’s durchischloapfen kinna,
des Wossa aus die Brinnei trinken aus da Hond,
und in Frieden leben in insan scheen Lond.

So, jetz muas i owa wieda s’Rucksacki nehma,
zrugg ins Toi geh – wea sicher wieda kemma!
Herrgott, des is die oanzig Bitt de i an di hu:
Schaugg a wenk auf mi, damit i auf die Berg geh ku!

Zusammenfassung

479 Weltkulturerbe
Gedicht Monat November 2022

ein Gedicht inspiriert von den wunderschönen Bergerlebnissen im Herbst

Type: nachdenklich

Beschreibungen und Ausdrücke

Wie ich über die Almen gegangen bin - es war so schön!
Da bleibe ich einfach einmal ein wenig stehen,
sehe wie der Kaiser im Herbstlicht strahlt
und das Licht der Sonne sanft auf die Almen fällt.

Wir lernen, dass es ganz viele Kunstwerke gibt,
fliegen weit herum und sind recht gescheit,
in China haben sie eine riesig lange Mauer gebaut,
damit ihnen niemand über den Zaun in den Garten schaut,

die Almputzer haben früher die Steine zusammengetan,
eine harte Arbeit, an die ich mich noch erinnern kann!
Aber die Pyramiden anschauen, ja das ist wichtig,
als ob das nicht auch nur ein großer Steinhaufen wäre!

Es gibt über tausend UNESCO Weltkulturerbe-Stätten!
Wäre ja schade, wenn wir die nicht haben würden!
Aber mir genügen unsere schönen Berge, das Land Tirol,
wo ich mir immer wieder ein Stück Seelenfrieden hole.

Du brauchst gar nicht lange in die Natur, dann bist du am Ziel!
es gibt wohl nichts Schöneres, habe ich das Gefühl,
wir haben unsere Berge, mit den Bächen, die sauber fließen,
von denen wir in unsere Heimat hinunterschauen können!

Wenn die Buchen schön langsam das Laub verlieren,
die Bauern im Herbst das Vieh von der Alm hinunterführen,
unten liegt der Nebel schwer, heroben schein die Sonne,
da kann es schon sein, dass ich Tränen in den Augen habe!

Es ist so ohrenbetäuben still! Die Welt gehört dir!
Das ist unser Weltkulturerbe denke ich mir!
Auf das alles sollen wir aufpassen und erhalten,
für unsere Jungen, das ist die Aufgabe von uns Alten.

Die Lärchen sollen für sie auf ewig brennen,
durch das Buchenlaub sollen sie durchschlapfen können,
das Wasser aus den Brünnlein trinken aus der Hand
und in Frieden leben in unserem schönen Land.

So, jetzt muss ich aber wieder den Rucksack nehmen,
zurück in Tal gehen - werde ja sicher wieder kommen!
Herrgott, das ist die einzige Bitte die ich an dich habe:
Schau ein wenig auf mich, damit ich auf die Berge gehen kann!