Killakua

395 Killakua

Der Hans-Jürgen is scho a wenk reifer,
im Kreiz und in die Haxen steifer,
des Jagan is des liabste wos a tuat,
in da freien Natur aufhoit’n g’foid eam guad.

Im Revier soid a kapitaler Hirsch ummasei,
den z’dawischen waa a Traum – es waa so fei,
mit’n Geweih bei die Freind u’geb’n voia Stoiz,
drumm huckt a am Hochsitz und schaut ins Untahoiz.

Die Nocht wor long, die Jausen guad,
denkt si, dass a decht amoi a Schlafei tuad!
Auf oamoi knackt’s – er schaut noch unten,
jetz moan i, er hod sein Zwöfenda g’funten!

Nimm sie nid die Zeit, sei Brühn aufz’setzen,
muas gonz schnoi zu seina Bix hinwetzen,
is ois a wenk vaschwumma, er sicht a Gweih,
er muas si g’schlein, siest is vorbei.

A Schuss, er iwa d’Loata oichi so schnoi wias geht,
do sicht a, dass a Kua doliegn, mei is des bled!
Er iwalegg, wia kunnt a do a Lösung fint’n
und sich aus der Verantwortung aussawint’n!

Scho siecht a, wia da Baua kimmb,
der schnoi no die Mistgowi z’handen nimmb,
an Hans-Jürgen sei Bluadruck is sicha auf 200,
er hod a rode Birn auf, wos an a nid wundascht!

Auf da Wiesn send an Bauan seine Henna,
send glücklich, wei’s frei laffen kenna,
er pockt oane – de is gonz vaschreckt,
wei er’s der toten Kua ins Maui eichisteckt!

„Du bist eh koa Oschloch – jetzt loos guad zua!
Des is mei beste großramige Holstein-Kua!
I garantier dir, do weascht’z zun Zoihn
und die Jogdlizenz muas da entzogen wean vor oin!

Da Baua schreit mid eam, droht mid da Klog:
„Warum host du Depp mei Kua daschossen, des wa die Frog!“
„Dei Kua hod g’wüdat, dafie muas biassen!
Noch’n Jogdgesetz hu i’s daschiessen miassen!“

Zusammenfassung

395 Killakua
Gedicht Juni 2019

Die gefürchteten Killerkühe sind ja nun wieder auf der Weide - ein Jadgunfall

Bild Kurt Pikl Acryl 60 x 50 cm

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Der Hans-Jürgen ist schon ein wenig reifer,
im Rücken und in den Beinen schon steifer,
das Jagen ist das liebste was er macht,
in der freien Natur aufhalten gefällt ihm so gut.

Im Revier soll ein kapitaler Hirsch sein,
den zu erwischen wäre ein Traum - das wäre so fein,
mit dem Geweih bei den Freunden angeben voller Stolz,
darum sitzt er am Hochsitz und schaut ins Unterholz.

Die Nacht war lang, die Jause gut,
denkt isch, dass doch einmal ein Schläfchen gut täte!
Auf einmal knackt es - er schaut nach unten,
jetzt meint er, er hat seinen Zwölfender gefunden!

Nimmt sich nicht die Ziet, die Brille aufzusetzen,
muss ganz schnell zu seinem Gewehr hineilen,
ist alles ein wenig verschwommen, er sieht ein Geweih,
er muss sich beeilen, sonst ist es vorbei.

Ein Schuss, er über die Leiter hinunter so schnell es geht,
da sieht er, dass die Kuh daliegt, das ist blöd!
Er überlegt, wie er eine Lösung finden könnte
und sich aus der Verantwortung herauswinden könnte!

Schon sieht er, wie der Bauer kommt,
der schnell noch die Mistgabel in die Hand nimmt,
der Blutdruck von Hans-Jürgen ist sicher auf 200,
er hat einen roten Kopf auf, was einem auch nicht wundert!

Auf der Wiese sind die Hennen vom Bauern,
sind glücklich, weil sie freu laufen können,
er packt eine - die ist ganz verschreckt,
weil er sie der toten Kuh ins Maul steckt!

"Du bist ja ein Arschloch - jetzt horch gut zu!
Das ist meine beste großramige Holstein-Kuh!
Ich garantiere dir, da wird es zum Zahlen
und die Jagdlizenz muß dir vor allem entzogen werden!

Der Bauer schreit mit ihm, droht mit der KlageL
"Warum hast Du Depp meine Kuh erschossen, das wäre die Frage!"
"Deine Kuh hat gewildert, dafür muss sie büßen!
Nach dem Jagdgesetz habe ich sie erschießen müssen!