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Da Schneebrunza
Die Weihnachtsferien send wieder vie,
die Kinder ziacht’s zur Voiksschoui hi.
So a poor Tagei frei – des tuat scho guat,
a Glachta gib’s – eu send voi Iwamuat.
Der Winter is hoia a richtiger Tram,
gonz dick hängand Schneepoister in die Bam,
die Weg schneeweiß – so fei zun Geh,
so is Tiroi nit nur fi die Fremdn schee!
An Direktor g’fäut des a so guat,
auf oamoi bleib a steh – eam stockt des Bluat,
im weissen Schnee – gonz frisch is g'wesen –
is gonz deitlich „Scheissschui“ zun Lesen!
An Lehrerzimmer fong a u zun Schrein:
„So eine Frechheit, das darf nicht sein!“
Er valong Aufklärung – er mecht’s jetz wissen:
„Und appelliert in allen Klassen an das Gewissen!“
Da Lehrer Huber is der Klassenvorstand von der 2c.
Er mog die Kinder gern – hot a an guat’n Schmäh,
fi a bissl an Schneepinkeln scheint eam der Aufwand z’fü,
er muas owa decht streng wirken, wei’s der Direktor a so wü.
Mit ernster Miene steht a bein Katheder,
die Kinder gwons, jetz geit’s a Dunnaweda.
„Ich möchte jetzt wissen, wer das da draußen war,
das wirkt sich auf die Betragensnote aus, das ist ganz klar!“
Gonz stad is, koana traut si z’rian,
des schlechte Gwissen, des kust förmlich spian.
Nua da Franzei hot auf oamoi roate Oun,
der huckt a da eascht’n Reih bei da Lisl voun.
„Außerdem gibt es auch in Deutsch noch eine Strafaufgabe,
da sind in einem Wort mehr Fehler, als ich je gesehen habe!“
„Das Eigenschaftswort wird vom Hauptwort streng getrennt,
es heißt auch nicht „Schui“ sondern „Schule“ – die ihr sicher kennt“.
Da Franzei rutscht mit sein Osch auf der Schuibank ummadum,
oft galing weascht er munta – es weascht eam z’dumm.
Er reißt die Hand in d’Hech und nimmb si a Hearschz,
damit er’s udafong:
„I woit eh „Schule“ schreiben, owa s’Soachn hot nit glong!“
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