Gourmet-Auszeichnung

Pabst

Mitt’n im Dorf homm’s  a Restaurant aufg’mocht,
is guad besuacht, bein Tog owa a auf d’Nocht,
„Giovanni Lombardo“ is ea italienischer Nom,
bei die Wiaschtzleit hüft gonze Familie zomm!

Sie send scho long bei ins, jetz homm’s es g’schafft
und si den oiden „Goldenen Adler“ kafft!
Die Kuchi is vom Feinsten, ois is frisch,
do kimmb nua des Beste auf’n Tisch!

Des Konzept vom Buam is gonz modern!
Regionale Lebensmittel meng die Leit jo gern,
des Fleisch vo die Bauern, den Fisch vo Schwendt,
des Gmias vom Hüttschader, den a jeder kennt.

Fie di Lombardo’s is des Gostgewerbe nid gonz neich!
Die Ahnenketten geht z’rugg bis ins römische Reich,
send stoiz drauf – send owa trotzdem a so g’scheit,
dass es oiwei wieder amoi an Innovationsschub geit!

Ma hod ea die  Gourmet-Auszeichnung  iwageben!
Vo da „Kulinarik Austria“ –  des is woi a Höhepunkt im Leben!
Sie kriang a Reise noch Rom und a wenk a Göd,
des hod die Lombardo’s zu eanan Glick no g’föd!

A Audienz bein Papst – des mecht’ns gean,
des soid die Krönung von ea’n Leben wean!
A Privataudienz homm’s arranschiat,
wo’s eigentlich nua oi fünf Johr passiascht!

Da Papst losst sie die Gschicht vazöhn,
da Jing’ste derf die gonze Familie vorstöhn,
a bissei Smalltalk, vom Heiligen Geist is d’Red,
ma merkt, dass da Mama ois vüh z’longsom geht!

Sie is gonz zesalad, ma gwoscht, wia’s ummatreddelt,
dawei da Bua mid’n Papst a wenk ummableddelt.
Da Heilige Votta merkt’s: „Liebe Frau, haben sie was am Herzen?“
Er schaugg gonz huldvoll, a schee’s Büd zwischen die Kerzen!

„Es is schee gwen, dass ma sie besuchen derfen!
Zum Abschied mecht i owa  schon no an Punkt einwerfen:
I hoff, da Finanzchef vom lieben Gott find des nid frech:
Owa wonn zoiht’s ins endlich vom Letzten Abendmahl  die Zech? „

Zusammenfassung

435 Gourmet-Auszeichnung
Gedicht Februar 2021

Von einem Traditionsfamilie aus Italien, die bei uns einen Gourmet-Preis erhalten hat

Type: witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Mitten im Dorf haben sie ein Restaurant aufgemacht,
ist gut besucht, bei Tag aber auch am Abend,
"Giovanni Lombardo" ist ihr italienischer Name,
bei den Wirtsleuten hilft die ganze Familie zusammen!

Sie sind schon lange bei uns, jetzt haben sie es geschafft
und sich den alten "Goldenen Adler" gekauft!
Die Küche ist vom Feinsten, alles ist frisch,
da kommt nur das Beste auf den Tisch!

Das Konzept vom Buben ist ganz modern!
Regionale Lebensmittel mögen die Leute ja gerne,
das Fleisch vom Bauern, den Fisch von Schwendt,
das Gemüse vom Hüttschader, den jeder kennt.

Für die Lombardo's ist das Gastgewerbe nicht ganz neu!
Die Ahnenkette geht zurück bis ins römische Reich,
sind stolz darauf - sind aber trotzdem so gescheit,
dass es immer wieder einen Innovationsschub gibt!

Man hat ihnen die Gourmet-Auszeichnung übergeben!
Von der "Kulinarik Austria" - das ist wohl der Höhepunkt im Leben!
Sie bekommen eine Reise nach Rom und ein wenig Geld,
das hat den Lombardo's zu ihrem Glück noch gefehlt!

Eine Audienz beim Papst - das möchten sie gerne,
das soll die Krönung von ihrem Leben werden!
Eine Privataudienz haben sie arrangiert,
was eigentlich nur alle fünf Jahre passiert!

Der Papst läßt sich die Geschichte erzählen,
der Jüngste darf die ganze Familie vorstellen,
ein wenig Smalltalk, vom Heiligen Geist ist die Rede,
man merkt, dass es der Mama viel zu langsam geht!

Sie ist ganz nervös, man merkt, wie sie von einem Fuß auf den anderen steigt,
währenddessen der Bub mit dem Papst ein wenig herumblödelt.
Der Heilige Vater merkt es: "Liebe Frau, haben sie etwas auf dem Herzen?"
Er schaut ganz huldvoll, ein schönes Bild zwischen den Kerzen!

"Es ist schön gewesen, dass wir sie besuchen dürften!
Zum Abschied möchte ich aber schon noch ein Punkt einwerfen:
Ich hoffe, der Finanzchef vom Lieben Gott findet das nicht frech:
Aber wann zahlt ihr uns endlich vom Letzten Abendmahl die Zeche?"