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Fisch_klein

Nochdem i so gean wondern geh,
bleib i adiam bei dia kloan Bergsee steh,
siech die Fischei, die stad ihre Runden drah’nd,
vamitteln mia des Gfüh, dass z’frieden wah’nd.

Im Haus der Natur gibbs a Aqarium,
do schwimmand riesige Fisch ummadum,
mit groaße Augn, a poor schaug’n a a bissei bled
und hommb komisch Zeug woos iwaroi duichisteht.

Hommb a Gsicht wia adiam die reifen Frauen,
wenn die Lippen wia a Schlauchboot ausschauen,
de si des Fett vom Osch bein Mund implantian tand
und Hämorridensoim brauchen, boid die Lippen trucken sand.

I hu des G’füh, dass die Fisch recht friedlich sand,
wenn’s a adiam amoi an Sand aufwuadl’n tand,
owa siest ruhig nebenanonda leben,
und nid vüh streiten und an Frieden geben.

I moa, dass dia so friedlich durch’s Leben gehn,
wei’s nid vastehn’d, wo’s (vielleicht) midnonda redn!
Sie kinnand koan Bledsinn vazapfen, gehässig sei,
an onan beleidigen, eppan aufhussen – des is fei!

Boid i so schau, wo’s oi Tog im Fernsehn lafft
und a jeda den onan vie bled vakafft,
liag’n, betriag’n, vou die Mikrofone g’scheidln,
donn kimmb mia schon admiam fie, i soid higeh und dia beidlen!

Vielleicht waas gscheida, dass mia s’Gfüh onascht entfoitn
und vüh efta oafoch staad send und die Pappen hoitn,
Empathie und Herzenswärme iwa die Augen suachen
und nid nua auf’n eigenen Vorteil schaugn und ruachen.

Oan vo die gressten Schreia homm’s die Stimm o’draht,
wenigstens a kloana Trost, owa hoid vüh’z spaad!
Es gibb owa no so vüh onare, fie di homma no koa Lösung g’funten
waa g’scheit, wonn dia a nua a wenk noch Luft schnappen kunnten.

Zusammenfassung

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Gedicht Monat Februar 2021

Überlegungen aus aktuellem Anlass

Bild Acryl 70 cm x 50 cm (ein älteres Bild zum neuen Gedicht)

Type: nachdenklich

Beschreibungen und Ausdrücke

Nachdem ich so gerne wandern gehe,
bleibe ich manchmal bei den kleinen Bergseen stehen,
sehe die Fischlein, die still ihre Runden drehen,
vermitteln mir das Gefühl, dass sie zufrieden wären.

Im Haus der Natur gibt es ein Aquarium,
da schwimmen riesige Fische herum,
mit großen Augen, ein paar schauen ein wenig blöd
und haben komisches Zeugs was überall wecksteht.

Haben ein Gesicht wie manchmal die reifen Frauen,
wenn die Lippen wie ein Schlauchboot ausschauen,
die sich das Fett vom Hintern beim Mund implantieren lassen
und Hämorridensalbe brauchen, wenn die Lippen trocken sind.

Ich habe das Gefühl, dass die Fische recht friedlich sind,
wenn sie auch manchmal den Sand aufwühlen,
aber sonst ruhig nebeneinander leben,
streiten nicht viel und geben Frieden.

Ich glaube, dass die so friedlich durch das Leben gehen,
weil sie nicht verstehen, was sie (vielleicht) miteinander reden!
Sie können keinen Blödsinn verzapfen, gehässig sein,
den anderen beleidigen, jemanden aufstacheln - das ist fein!

Wenn ich so schaue, was alle Tage im Fernsehen läuft
und ein jeder den anderen für blöd verkauft,
lügen, betrügen, vor den Mikrofonen gescheit daherreden,
dann kommt mir schon manchman vor, ich sollte hingehen und sie verhauen!

Vielleicht wäre es gescheiter, dass wir das Gefühl anders entfalten
und viel öfter einfach still sind und den Mund halten,
Empathie und Herzenswärme über die Augen suchen
und nicht nur auf den eigenen Vorteil schauen und geiern.

Einem von den größten Schreiern haben die die Stimme abgedreht,
wenigstens ein kleiner Trost, aber halt viel zu spät!
Es gibt noch so viele andere, für die wir keine Lösung gefunden haben
es wäre gescheit, wenn auch die nur nach Luft schnappen könnten.