Umvadraht

439 umvadraht

Fie’n Sepp is die Mess oi Sunntog a Pflichtermin!
Do geht a scho Jahrzehnte regelmässig hin,
danoch iwa die Kirchenstiang oichi zum Eggawiascht,
wo er mid seine Freind gonz wichtige Diskussionen fiascht.

Des geht ois nimma, koa Gosthaus hod offen,
destwegen tand’s oi auf a schnoie Impfung hoffen.
Es weascht owa no dauan bis zur Herdenimmunität,
wei des hoid a nid iwa die Landwirschtskomma geht!

S’Enkei hod gmoand, sie soid’ns amoi prowian
und iwa’s Intanet die Diskussionen fian!
An LapTop u’schliassen, a Bial aufmochen,
des bringan’s scho hi, des waa decht zun Lochen!

Das da Trump nimma is, des is jo guat
und wos der Kickl bei die Demonstrationen tuat,
dass d’Schwiegertochter in Amerika hibbsch meckat
und’s Englische Königshaus nid krod mit Ruhm bekleckat,

von Kurz, die Grean und wia’s die Blauen geht,
die Mauschlareien in da Politik, jo, de sand bled,
so weascht oa Thema noch‘ onan diskutiascht,
ma g’woschtz, dass ma die Woid rett’n prowiascht.

Eanare Frauen send beim Mittogessen mochen,
Schnitzei,  Schweinsbradei und onare guade Sochen.
Die Red kimmb auf oamoi auf die private Situation,
auf omoi redens oi leise, vorsichtig im Ton!

Wegen der Krise send’s jetz vüh mehr im Haus,
des wirkt si natürlich a auf die Beziehung aus!
Auf oamoi soidn’s Staubsaugen, an Gschirrspüla ausraama,
auf da Laam die Wäsch aufhänga – es is zun Schaama!

„Frira woor’s vüh netta, wei boid i hoamkemma bi,
hod ma s’Weiwi die Doggl brocht, hod guad passt fie mi!
Da Hund hod zur Begriaßung gonz laut böd,
do woor die Woid no in Ordnung, mia hod’s an nix g’föd!“

Die Manda schaung a wenk ratlos, wissen nid um wos geht!
Da Sepp erkleascht: “ Wonn i jetz hoamkimm lafft’s bled!
Jetz bring da Hund die Doggl, und mei Weiwi böd,
is nix mehr wia’s amoi wor, is ois umvadraht auf dera Wöd!

Zusammenfassung

439 Umvadraht
Gedicht Monat April 2021

Die Covid-Krise ruft ja nicht nur bei den Jungen Irritationen hervor!

Bild Internet

Type: Lustig

Beschreibungen und Ausdrücke

Für den Sepp ist die Heilige Messe alle Sonntag ein Pflichttermin!
Da geht er schon Jahrzehnte regelmäßig hin,
danach über die Kirchenstiege hinunter zum Eggerwirt,
wo er mit seinen Freunden ganz wichtige Diskussionen führt.

Das geht alles nicht mehr, kein Gasthaus hat offen,
deswegen würden sie alle auf eine schnelle Impfung hoffen.
Es wird aber noch dauern bis zur Herdenimmunität,
weil das halt nicht über die Landwirtschaftskammer geht!

Der Enkel hat gemeint, sie sollen es einmal probieren
und über das Internet die Diskussionen führen!
Einen LapTop anschließen, ein kleines Bier aufmachen,
das bringen sie schon hin, das wäre doch zum Lachen!

Das der Trump nicht mehr ist, das ist ja gut
und was der Kickl bei den Demonstrationen tut,
dass die Schwiegertochter in Amerika laut meckert
und das Englische Königshaus nicht gerade mit Rum bekleckert,

von Kurz, die Grünen und wie es den Blauen geht,
die Mauschlereien in der Politik, ja, die sind blöd,
so wird ein Thema nach dem anderen diskutiert,
man merkt, dass man die Welt zu retten prowiert.

Ihre Frauen sind beim Mittagessen machen,
Schnitzel, Schweinsbraten und andere gute Sachen.
Die Rede kommt auf einmal auf die private Situation,
auf einmal reden sie leise, vorsichtig im Ton!

Wegen der Krise sind sie jetzt viel mehr im Haus,
das wirkt sich natürlich auch auf die Beziehungen aus!
Auf einmal sollen sie Staubsaugen, den Geschirrspüöer ausräumen,
auf dem Balkon die Wäsche aufhängen - es ist zum Schämen!"

"Früher war es viel netter, weil wie ich heimgekommen bin,
hat mir die Frau die Patschen gebracht, das hat gut gepasst für mich!
Der Hund hat zur Begrüßung ganz laut gebellt,
da war die Welt noch in Ordnung, mit hat es an nichts gefehlt!"

Die Männer schauen ein wenig ratlos, wissen nicht um was es geht!
Der Sepp erklärt: "Wenn ich jetzt heimkomme, läuft es blöd!
Jetz bringt der Hund die Patschen und meine Frau bellt,
es ist nichts mehr wie es einmal war, ist alles anders auf dieser Welt!"