Weihnachtsgansl
Die Lisi hod im Fernsehen a Video dag’long,
in dem a kloana Bua zun Rean u’fong,
wei a z’Weihnachten a kloas Hundl kriag,
des a aus oana groaßen Schochtl ziag.
Mei, is des schee, die Rührung hod’s übermannt!
Des waa’s hoid, boid’s a so a Hundl hob’n kannt!
An Gotsch’n mid dem klaon Woikneiei spühn,
oda auf da Couch oafach die gonze Liebe fühn!
Den Briaf ans Christkind hod’s scho g’schriebn!
Do geht nix mehr, es is ihr nix onas iwrigbliebn,
ois wia direkt zur Mama in die Kuchi z’geh,
die mog’s jo gean, des is so fei und schee!
Die Lisi siecht, wia d’Mama des Gansl würzt,
wia’s gonz aufgeregt zu ihr histürzt,
die Weihnachts-CD lafft, ma, is des schee!
Do bleib die Lisi nehm da Mama steh.
Schmirb a wenk umma, bis u’dafong
und nocha gonz sonft zua Mama ummig’long:
„Mama, i mecht hoia z’Weihnachten an Hund!“
Hofft, dass die Mama damit ummikriang kunt!
Die Mama is beim Ganslstopfen, nid gonz konzentriascht,
wia’s die kloan Hantei vo ihr’n Dianei g’spiascht,
is im eascht’n Moment a wenk iwaroscht g’wesen:
„Na Lisi, des essen decht nur die Chinesen!
Sowas Exotisches is moan i nid gonz schlauch,
do bleima scho liawa bei insan Brauch!
Is bessa, boid ma bei insan g’stopften Gansl bleibn,
z’Weihnachten an Hund essen, i moa do tat i speibn!”
Zusammenfassung
506 Weihnachtsgansl
Gedicht Jänner 2024
von einem Missverständnis vor Weihnachten
Type: Lustig, Weihnachten
Beschreibungen und Ausdrücke
Die Lisi hat im Fernsehen ein Video gefunden,
in dem ein kleiner Bub zum Weinen beginnt,
weil er zu Weihnachten einen kleinen Hund bekommt,
den er aus einer großen Schachtel zieht.
Das ist schön, die Rührung hat ihn übermannt!
Das wäre es halt, wenn sie auch so einen Hund haben könnte!
Im Garten mit dem kleinen Wollknäuel spielen,
oder auf der Couch einfach die ganze Liebe fühlen!
Den Brief ans Christking hat sie schon geschrieben!
Da geht nichts mehr, es ist ihr nichts anderes übriggeblieben,
als direkt zur Mama in die Küche zu gehen,
die mag sie ja gerne, das ist so fein und schön!
Die Lisi sieht, wie die Mama die Gans würzt,
wie sie ganz aufgeregt zu ihr hinstürzt,
die Weihnachts-CD läuft, das ist so schön!
Da bleibt die Lisi neben der Mama stehen.
Liebkost ein wenig herum, bis sie anfängt
und dann ganz sanft zur Mama hinübergreift:
"Mama, ich möchte heuer zu Weihnachten einen Hund!"
hofft, dass sie die Mama damit herumkriegen könnte!
Die Mama beim Ganslstopfen, nicht ganz konzentriert,
wie sie die kleinen Hände von ihrem Mädchen spürt,
ist im ersten Moment ein wenig überrascht gewesen:
"Nein Lisi, das essen doch nur die Chinesen!
sowas Exotisches ist glaube ich nicht ganz schlau,
da bleiben wir schon lieber bei unserem Brauch!
Ist besser, wenn wir bei dem gestopften Gansl bleiben,
zu Weihnachten einen Hund essen, ich glaube ich würde brechen!"