Begräbnis

381 Begraebnis

Vor’m Krematorium send gonz vüh Leit zammkemma,
um von Dr. Huber Abschied z’nemma.
Da Dr. Huber wor ois Herzkoryphäe weidum bekannt,
sie homb sogor a Spezialklinik noch eam benannt!

Des Enkei hod aus dem Leben von Opa wos vazöht,
vom Primarius wurden seine Leistungen vorg’stöht
und zwischendrinn heascht ma oiwei wieda ebban rean,
d’Familie, die Patienten – oi hommb den Verstorbenen so gean.

A Sänger sing „Oamoi sech ma ins wieda“ von Gablier,
die Witwe ku si nimma hoiten, der Schmerz, der tuat so weh,
die Schützen schießen a Ehrensoif, eh hibsch genau,
nur Trauer und Tränen wohi i schau.

Da Bürgermeister hoit no a kuschze Red,
wo’s um den Ehrenringträger Dr. Huber geht,
da Pforra is si sicher, dass a an Himmi kimmb,
die Menschen wissen, dass des stimmb!

Sie hommb a riesig’s Heaschz organisiascht!
Is so montiert, dass der Weg vom Sorg genau durchifiascht.
Es leicht feiarot, ois Symbol der Donkborkeit,
vo die Patienten denen nix mehr feit!

Wia da Sorg donn durch des Heaschz zum Foia geht
und die gonze Trauergemeinschaft andächtig ummasteht,
da Chor sing, die Musi spüht, es is so schee,
do gengand die Emotionen durch, ma ku’s vastee!

Nur am Rond steht oana, mid an Spitzbuam in die Augn!
Sein Frau stupst’n u und flüstert er soid nid so viwitzig schaugn!
Er ontwort: „I stöh ma des nur bei meinem Begräbis fie,
wos ebba do nocha dann, beim Chef der Gynäkologie!“

Zusammenfassung

381 Begräbnis
Gedicht November 2018

Mein Betrag zum Allerheiligentag - von einem traurigen Ereignis

Type: hinterfotzig, witzig

Beschreibungen und Ausdrücke

Vor dem Krematorium sind viele Leute zusammengekommen,
um von Dr. Huber Abschied zu nehmen.
Der Dr. Huber war als Herzkoryphäe weitum bekannt,
sie haben sogar eine Spezialklinik nach ihm benannt!

Der Enkel hat aus dem Leben vom Opa etwas erzählt,
vom Primarius wurden seine Leistungen vorgestellt
und zwischendrinnen hört man immer wieder jemanden weinen,
die Familie, die Patienten - alle haben den Verstorbenen so gerne.

Ein Sänger singt "Oamoi sech ma ins wieder" von Gabalier,
die Witwe kann sich nicht mehr halten, der Schmerz, der tut so weh,
die Schützen schießen einen Ehrensalve, eh ziemlich genau,
nur Trauer und Tränen wohin in schaue.

Der Bürgermeister hält eine kurze Rede,
in der es um den Ehrenringträger Dr. Huber geht,
der Pfarrer ist sich sicher, dass er in den Himmel kommt,
die Menschen wissen, dass das stimmt!

Sie haben ein riesiges Herz organisiert!
Is so montiert, dass der Weg vom Sarg genau durchführt.
Es leuchtet rot, als Symbol der Dankbarkeit,
von den Patienten, die geheilt wurden!

Wie der Sarg dann durch das Herz zum Feuer geht
und die ganze Trauergemeinschaft andächtig herumsteht,
der Chor singt, die Musik spielt, es ist so schön,
da gegen die Emotionen durch, man kann es verstehen!

Nur am Rand steht einer, mit einen Spitzbuben in den Augen!
Seine Frau stupst ihn an und flüstert er soll nicht so vorwitzig schauen!
Er antwortet: "Ich stelle mir des nur bei meinem Begräbnis vor,
was sie wohl dann tun werden, beim Chef der Gynakologie!"